FriedensbotschaftRussischer Tennis-Star Rublew legt sich mit Präsident Putin an
An den ATP-Finals kam es zum russischen Duell zwischen Andrei Rublew und Daniil Medwedew. Sieger Rublew sorgte nach dem Spiel mit einer Friedensbotschaft für Aufsehen.
Andrei Rublew (ATP 7) rang an den ATP-Finals in Turin seinen russischen Landsmann Daniil Medwedew (Weltnummer 5) in einem Krimi nach zweieinhalb Stunden 6:7, 6:3, 7:6 nieder. Dann ließ der russische Tennis-Star seinen Emotionen freien Lauf, er schrie seine Freude heraus. Und der 25-Jährige nutzte die grosse Bühne, um eine wichtige Botschaft in die Welt zu schicken. Er legte sich mit seinen Worten indirekt mit seinem Präsidenten Wladimir Putin an.
«Peace, Peace, Peace – all we need», schrieb der Moskowiter auf eine Kamera-Linse. Friede sei alles, was wir brauchen. Es sind Worte, die selbstverständlich sein sollten. Sie sind es aber nicht für einen russischen Sportler.
Denn: In seiner Heimat stellt er sich mit seiner Haltung gegen den Angriffskrieg in der Ukraine, offen gegen den Weg von Putin, und hat damit auch heftigen Gegenwind zu erwarten. Nicht nur von Putin und der russischen Regierung, auch von einem nicht unbeträchtlichen Teil der Bevölkerung, die wegen der kriegsbefürwortenden Propaganda deutlicher Kritik nicht gerade wohlwollend gegenübersteht.
Für Rublew, Medwedew und andere Tennis-Stars aus Russland und Weissrussland ist es ein bewegtes Jahr. Sie wurden bei mehreren großen Turnieren wie etwa dem Klassiker Wimbledon wegen Kriegs-Sanktionen ausgeschlossen. Medwedew verlor unter anderem deshalb den Status als Nummer 1 der Welt.
Er protestierte auch in Dubai
Rublew hatte sich bereits im Februar beim Turnier in Dubai für den Frieden stark gemacht. Wenige Tagen nach Beginn des Angriffkriegs schrieb er auf eine TV-Linse: «Keinen Krieg bitte.» Damals wurde seine mutige Aufforderung nicht gehört. Es bleibt abzuwarten, ob er dieses Mal, da Rublew sich auf noch grösserer Bühne starkmachte, mehr Gehör bekommen wird.
Rublew in Dubai.