Russischer GeneralleutnantRussland behauptet, Bau von «schmutziger Bombe» befinde sich «in der Endphase»
Russland hat seinen Vorwurf erneuert, die Ukraine arbeite an einer «schmutzigen Bombe». Die Ukraine sei «in der abschließenden Phase» der Herstellung, sagte Generalleutnant Igor Kirillow.
Trotz westlicher Skepsis hält der Kreml an der Behauptung fest, die Ukraine wolle Russland mit der Zündung einer «schmutzigen Bombe» diskreditieren.
Am Montag machte der russische Generalleutnant Igor Kirillow konkrete Angaben: «Nach den uns vorliegenden Informationen haben zwei ukrainische Institutionen spezifische Anweisungen zur Herstellung der sogenannten schmutzigen Bombe erhalten», so der Leiter der russischen Streitkräfte für radioaktiven, chemischen und biologischen Schutz. Die Arbeiten befänden sich «in der abschließenden Phase», behauptete Kirillow bei einem Briefing über Bedrohungen der Strahlensicherheit.
Wenn die Ukraine eine «schmutzige Bombe» zünde, könnten radioaktive Substanzen Polen bedecken und sich in einer Entfernung von bis zu 1500 Kilometern in der Atmosphäre ausbreiten, sagte das russische Verteidigungsministerium. Teile des russischen Militärs seien bereits darauf vorbereitet worden, unter den Bedingungen einer radioaktiven Verseuchung zu arbeiten, sagte Igor Kirillow.
«Die Gefahr liegt auf der Hand»
Dem Militär zufolge will das Kiewer Regime eine Provokation organisieren, um Russland des Einsatzes von Massenvernichtungswaffen zu beschuldigen, und eine mächtige, weltweite antirussische Kampagne starten.
Auch in Regierungskreisen beharrt man auf Atomvorwürfe gegen Kiew: «Die Gefahr liegt auf der Hand», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Darauf angesprochen, dass die USA, Großbritannien und Frankreich die Vorwürfe in Zweifel ziehen, erklärte er: «Ihr Misstrauen gegenüber der Information, die ihnen von russischer Seite gegeben wurde, bedeutet nicht, dass die Gefahr des Einsatzes einer ‹schmutzigen Bombe› aufhört zu bestehen.»
Außenminister Sergei Lawrow will den Fall derweil vor die Vereinten Nationen (UN) bringen. Der russische Chefdiplomat erklärte, es gebe «konkrete Informationen zu den Instituten in der Ukraine, die über entsprechende Technologien verfügen, solch eine ‹schmutzige Bombe› zu bauen». Die westliche Reaktion sei angesichts der bedingungslosen Unterstützung für Kiew erwartbar gewesen, sagte Lawrow. In der UN hoffe er allerdings auf eine «professionelle Erörterung» des Themas.
Moskau hatte die Vorwürfe am Sonntag publik gemacht. Russische Staatsmedien behaupteten, Kiew sei mit der Entwicklung einer radioaktiv verseuchten Bombe fast fertig. Es wolle diese auf eigenem Gebiet einsetzen, um eine Schmutzkampagne gegen Russland zu fahren. In vier Telefonaten mit seinen Kollegen aus der Türkei, Frankreich, Großbritannien und den USA verbreitete später Verteidigungsminister Sergei Schoigu die Version einer ukrainischen «schmutzigen Bombe».