«Recht auf Vergeltungsmaßnahmen»Russland hat Luxemburgs Botschafter einbestellt
LUXEMBURG/MOSKAU – Das russische Außenministerium hat am Dienstag Luxemburgs Botschafter Georges Faber einbestellt. Dem vorausgehend war die Ausweisung eines russischen Diplomaten aus dem Großherzogtum im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg.

Russland hat als Antwort auf die Ausweisung Dutzender russischer Diplomaten mehr als 30 Diplomaten aus den Benelux-Ländern und Österreich zu «unerwünschten Personen» erklärt.
Das russische Außenministerium hat nach eigenen Angaben den luxemburgischen Botschafter Georges Faber am Dienstag einbestellt, um «entschieden» gegen die Ausweisung eines russischen Diplomaten durch das Großherzogtum zu protestieren. Russland behalte sich «das Recht auf Vergeltungsmaßnahmen» für diesen «unfreundlichen und unbegründeten» Schritt vor, erklärte das Ministerium. Außenminister Jean Asselborn hatte am 6. April die Ausweisung eines russischen Diplomaten angekündigt, «dessen Aktivitäten den Sicherheitsinteressen Luxemburgs zuwiderlaufen». Diese Person sollte Luxemburg innerhalb von 15 Tagen verlassen.
Am Dienstag bestätigte das Außenministerium gegenüber L'essentiel, dass der luxemburgische Botschafter in Russland einbestellt worden war. Zum Inhalt des Gesprächs gibt es jedoch keine Details.
Moskau will auf jede Ausweisungen reagieren
Russland kündigte am Dienstag die Ausweisung von 36 belgischen und niederländischen Diplomaten an. Dabei handele es sich um eine Vergeltungsmaßnahme für die Ausweisung russischer Diplomaten im Zusammenhang mit Russlands Militäreinsatz in der Ukraine. Unter den Betroffenen sind nach Ministeriumsangaben 14 Mitarbeiter der niederländischen Botschaft in Moskau und ein Mitarbeiter des niederländischen Generalkonsulats in St. Petersburg. Sie müssten Russland innerhalb von zwei Wochen verlassen, hieß es in der Mitteilung des Ministeriums.
In den vergangenen Wochen wiesen zahlreiche europäische Länder, darunter auch Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien, dutzende russische Diplomaten aus. In einigen Fällen wurde dies explizit mit dem russischen Militäreinsatz in der Ukraine begründet, in anderen Fällen ging es dabei um Spionagevorwürfe. Moskau reagierte darauf seinerseits mit der Ausweisung dutzender europäischer Diplomaten.