Heiß und gesundSaunabesuche schützen vor Demenz
Regelmäßige Saunabesuche wirken sich positiv auf das Immunsystem aus. Und nicht nur das: Laut finnischen Forschern senken sie auch das Alzheimer-Risiko.

Sich regelmäßig nackig zu machen und zu schwitzen, zahlt sich aus: Denn Saunagänge schützen nicht nur vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern beeinflussen auch das Gehirn positiv, wie Forscher der Universität Ostfinnland im Fachjournal «Age and Ageing» schreiben.
Demnach kann das Schwitzen im Holzhaus vor degenerativen Gehirnerkrankungen wie Alzheimer (siehe Box) schützen. Vorausgesetzt, man sauniert mindestens zweimal pro Woche.
Zwanzig Jahre Forschung
Für die Studie hat das Team um Tanjaniina Laukkanen zwanzig Jahre lang rund 2300 Männer zwischen 42 und 60 Jahren begleitet, um zu sehen, welchen Einfluss die Sauna auf die geistige Gesundheit im Alter haben kann.
Die Forscher teilten die Probanden dafür in drei Gruppen auf: Die Teilnehmer der ersten gingen einmal pro Woche in die Sauna, die der zweiten schafften es im Schnitt zwei- bis dreimal in die Schwitzstube. Die Angehörigen der dritten Gruppe waren vier- bis siebenmal die Woche in der Sauna anzutreffen.
Hintergründe noch unklar
Der Vergleich der Gruppen zeigte: Je öfter die Männer schwitzten, desto geringer war ihr Risiko, jemals an Demenz zu erkranken. So hatten die Teilnehmer, die der dritten Gruppe zugeordnet waren, gegenüber den Probanden aus Gruppe eins ein um 66 Prozent niedrigeres Risiko.
«Wir vermuten, es liegt am verstärkten Herz-Kreislauf», erklärt Laukkanens Kollege Jari Antero Laukkanen gegenüber Welt.de. So wirke sich ein niedriger Blutdruck beispielsweise positiv auf das Gehirn aus. Vorstellbar ist aber auch, dass regelmäßige Sauna-Gänger andere für das Gehirn positive Verhaltensweisen an den Tag legen.
Welche Mechanismen tatsächlich eine Rolle für die Gehirngesundheit spielen, müssen weitere Untersuchen zeigen.
(L'essentiel/fee)
Was heißt eigentlich Demenz?
Unter dem Begriff Demenz versteht man den kontinuierlichen Abbau der geistigen Leistungsfähigkeit, vor allem von Gedächtnisleistung und Denkvermögen. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind weltweit rund 47,5 Millionen Menschen betroffen. In Europa leiden laut den Autoren der europäischen Demenzleitlinien fünf Millionen Menschen unter einer Demenz.
Die häufigste Form einer Demenz ist die sogenannte Alzheimer-Demenz, bei der die Ursachen neurodegenerativer Natur sind.