Steuern fällig? – Scaramucci muss um Millionen fürchten

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Steuern fällig?Scaramucci muss um Millionen fürchten

Bitter für «The Mooch»: Wenn der gefeuerte Kommunikationschef des Weißen Hauses keinen anderen Staatsjob erhält, muss er 16 Millionen Dollar Steuern hinblättern.

Die politische Sternschnuppe namens «The Mooch» bringt nach dem Verglühen die plumpste aller Ausreden: Es sei alles ein Scherz gewesen. Nach seinem gerade einmal zehntägigen Zwischenspiel als Kommunikationschef des Weißen Hauses behauptet Anthony Scaramucci, die unflätigen Worte, die er am Telefon gegenüber einem Journalisten des «New Yorkers» geäußert hatte, seien nicht ernst gemeint gewesen.

Im Artikel, der seine Entlassung durch Donald Trumps neuen Stabschef John Kelly auslöste, bezeichnete Scaramucci Kellys Vorgänger Reince Priebus als «paranoiden Schizophrenen» und unterstellte Chefberater Steve Bannon Auto-Fellatio. «Das meiste, was ich sagte, war humorvoll und im Scherz gemeint», behauptete Scaramucci am Samstag in der «Huffington Post».

Verkauf des Hedgefonds

Mittlerweile ist Trumps flammendem Ober-Fan aber nicht zum Spaßen zumute. Wie die «New York Post» berichtet, fürchtet Scaramucci, bald eine Steuerrechnung von satten 16 Millionen Dollar begleichen zu müssen. Der Betrag berechnet sich aus Moochs Anteil am Kapitalgewinn vom Verkauf des Hedgefonds Skybridge Capital an ein chinesisches Finanzunternehmen. Die im Frühjahr angekündigte Veräußerung wird derzeit von den Behörden geprüft und soll noch im August über die Bühne gehen.

Scaramuccis Problem: Er kann die Steuerrechnung nur aufschieben, wenn er einen Job beim Staat antritt. Diese Regelung soll es für erfolgreiche Leuten aus der Privatwirtschaft attraktiver machen, ihre Talente dem Gemeinwesen zur Verfügung zu stellen. Um die Kapitalgewinnsteuern zu umgehen, muss die reiche Privatperson aber innerhalb 60 Tagen nach der Veräußerung ihrer Guthaben beim Staat anheuern.

Hoher Preis für kurzen Ruhm

Laut der «Post» rechnet Scaramucci nicht mehr unbedingt damit, von Trump angestellt zu werden. Gerüchten zufolge könnte er allenfalls mit dem Job des Botschafters bei der OECD entschädigt werden. Geschieht das nicht, muss er den auf 80 Millionen Dollar geschätzten Verkaufserlös versteuern.

Dann würde Scaramucci hart auf dem Boden landen. Er hat den hochrangigen Job im Weißen Haus nicht mehr, und er verliert seine Familie infolge der Scheidung von seiner Frau Deidre Ball, die eben seinen Sohn gebar. Und jetzt erhält er erst noch eine saftige Steuerrechnung. Wahrlich ein hoher Preis für zehn Tage im Rampenlicht.

(L'essentiel)

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