Irlands Kulinarik – Schlemmen an der wilden Atlantikküste

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Irlands KulinarikSchlemmen an der wilden Atlantikküste

Irland hat weit mehr zu bieten als nur endloses Grün und unzählige Schafe. Wer Fisch und Meeresfrüchte mag, wähnt sich hier im Himmel.

Die Grüne Insel ist nicht nur das Land der Kobolde und des Guinness, sondern auch ein Hochgenuss für jeden Kulinarik-Fan. Entlang der Westküste Irlands schlängelt sich über 2500 Kilometer hinweg der Wild Atlantic Way, eine der längsten Küstenstraßen der Welt.

Nebst ungezähmter Natur und atemberaubenden Panoramen gibt es für Reisende entlang des Wild Atlantic Way auch eine Vielzahl an kulinarischen Highlights zu entdecken. So etwa im Nord-Westen von Irland gelegenen 147-Seelen-Fischerdorf Mullaghmore. Ein Abstecher ins Restaurant «Eithna's by the Sea», direkt am Hafen, sollte man sich nicht entgehen lassen. Dort ist alles, was auf den Teller kommt, fangfrisch, so auch der Hummer, die Spezialität des Hauses.

Hummer und Austern

Dieser wird vom ortsansässigen Hummer-Farmer Daithi O'Dowd direkt über die Straße geliefert. Bis die Hummer die geeignete Größe erreicht haben, um gefangen und verkauft zu werden, kann es rund sieben Jahre dauern. «Jährlich verkaufen wir rund 60.000 Kilogramm Hummer – ein Großteil davon wird nach Frankreich exportiert», so O'Dowd.

Nebst Hummer sind auch Austern in Irland ein echter Exportschlager. 8000 Tonnen Austern werden jährlich verkauft –ein Großteil davon wird exportiert. Die Austern-Farm Wild Atlantic Oyster in der Sligo Bay in der Ortschaft Lissadell liegt rund 20 Auto-Minuten südlich von Mullaghmore. Laut Frank Carter, dem Marketing-Chef von Wild Atlantic Oyster, werden dort pro Jahr rund 300 Tonnen der Muscheln produziert.

«Ein einmaliger Geschmack»

Zu den größten Austern-Abnehmern gehören, nebst Frankreich, China und Malaysia. Bis Austern die geeignete Größe erreicht haben, um in den Verkauf zu gelangen, braucht es je nach Austernart zwischen drei und fünf Jahren. Nur wenige Iren würden heutzutage noch Austern essen, so Carter: «Für mich gibt es nichts Besseres als eine frische Auster. Sie haben einen einmaligen Geschmack. Ich mag sie darum am liebsten pur – ganz ohne Zitronensaft.»

Wer hingegen Fisch bevorzugt – und diesen gleich noch selbst fangen möchte – sollte einen Abstecher in die Hafenstadt Killybegs in der Grafschaft Donegal machen. Skipper Brian McGilloway bietet dort Angelausflüge mit seinem Fischkutter an, der Platz für bis zu zwölf Personen bietet. Der Fang wird dann vom Skipper persönlich direkt an Bord zubereitet.

Fischen und kochen an Bord der Meridian

Der 450 Euro teure Tagesausflug mit der Meridian samt Angelausrüstung ist nicht nur etwas für Angel-, sondern auch für Naturfreunde, denn die Aussicht über die Küstenlandschaft und die steil emporragenden, 601 Meter hohen Klippen von Slieve League lassen so manches Herz höherschlagen. Da der 73-jährige Seebär McGilloway schon als kleiner Junge zur See fuhr und die Gegend daher wie seine eigene Westentasche kennt, weiß er so manche Geschichte zu erzählen.

Wer nicht gleich einen ganzen Tag auf See verbringen will, kann auch mit McGilloway zum abendlichen Makrelenfischen rausfahren und anschließend seinen Fisch im nahegelegenen Restaurant Kitty Kelly's zubereiten lassen.

(L'essentiel)

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