Kriegsflüchtlinge – Schmit will syrische Familien aufnehmen

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KriegsflüchtlingeSchmit will syrische Familien aufnehmen

LUXEMBURG - Immigrationsminister Nicolas Schmit will 60 syrische Kriegsflüchtlinge in Luxemburg aufnehmen. Das will er kommende Woche dem Ministerrat vorschlagen.

«Genug mit dem Zögern in Syrien. Das Blutvergießen muss bestraft werden. Luxemburg soll 60 syrische Flüchtlinge aufnehmen», twitterte der Luxemburger Immigrationsminister Nicolas Schmit. Den Vorschlag wolle er am kommenden Donnerstag dem Ministerrat unterbreiten, sagte Schmit tageblatt.lu.

Vor allem syrische Familien mit Kindern sollen nach Luxemburg kommen. Man werde sich in dieser Frage mit dem UN-Flüchtlingswerk UNHCR in Verbindung setzen, so der Minister weiter. Die Situation der Kinder sei dramatisch, sagte Schmit, der auf die Berichte von Ärzten vor Ort verweist. Man rede jetzt viel über eine militärische Intervention, Luxemburg könnte jetzt mit dieser Entscheidung, syrische Flüchtlinge aufzunehmen, ein Signal setzen.

Kapazitäten frei geworden

Wo die Flüchtlinge in Syrien untergebracht werden könnten, müsse noch mit Familienminister Marc Spautz geklärt werden, sagte Schmit. Schmit wies auf die in den letzten Monaten rückläufigen Zahlen von Asylbewerbern. Es seien Kapazitäten frei geworden. In vergangenen Monaten stammten lediglich vier der 106 Asyl-Antragsteller aus Syrien.

Auch andere EU-Länder hatten zuvor angekündigt, syrische Flüchtlinge aufnehmen zu wollen. Die deutsche Regierung erklärte sich am Donnerstag zur Aufnahme von 5'000 Menschen aus dem Bürgerkriegsland bereit. Österreichs Außenminister und Vizekanzler Michael Spindelegger kündigte am Freitag an, sein Land werde 500 Flüchtlinge aus Syrien aufnehmen. In Frankreich haben seit Jahresbeginn 700 Syrier einen Asylantrag gestellt.

Ende Juli hatte die Uno und die EU zur Aufnahme von 10.000 Flüchtlingen aus Syrien aufgerufen. Europa hat 2012 rund 25'000 Syrier aufgenommen. Mehr als 1,8 Millionen registrierte Flüchtlinge leben nach Angaben der Uno inzwischen in den angrenzenden Staaten, davon 700'000 allein im Libanon, das vier Millionen Einwohner zählt.

Der Tweet von Nicolas Schmit:

(L'essentiel Online/lmo/tageblatt.lu)

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