Schulstart in Luxemburg: Wenn der Kauf von Schulmaterialien Eltern zum Verzweifeln bringt

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Schulstart in LuxemburgWenn der Kauf von Schulmaterialien Eltern zum Verzweifeln bringt

LUXEMBURG – In den Schulbedarfsabteilungen sind derzeit nicht nur die Eltern, sondern auch Lehrer anzutreffen. Wir haben mit einigen Kunden gesprochen.

Séverine Goffin
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Séverine Goffin
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Mit dem Schulstart beginnt auch gleichzeitig die Schnäppchenjagd nach Heften, Blöcken und Co. Der Einkaufsbummel kann dabei auch schnell in die Verzweiflung führen.

Mit dem Schulstart beginnt auch gleichzeitig die Schnäppchenjagd nach Heften, Blöcken und Co. Der Einkaufsbummel kann dabei auch schnell in die Verzweiflung führen.

Severine Goffin/L'essentiel

Severine Goffin/L'essentiel

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Mit der von der «Joffer» (Luxemburgisch für Schullehrerin) gelieferten Liste bewaffnet, suchen Eltern derzeit in den Abteilungen für Schulmaterialien nach Schnäppchen, denn: Am kommenden Freitag beginnt Luxemburgs Sprösslinge das neue Schuljahr.

«Unsere Mitarbeiter können eine Liste in zehn Minuten abarbeiten, damit sich unsere Kunden auf den Rest ihrer Einkäufe konzentrieren können», sagt Ricardo Rodrigues Martins, Saisonassistent bei Auchan Cloche d'Or. Das sei auch notwendig, denn nicht selten sehe er Eltern, die beim Anblick der Liste mit Besorgungen für ihre Kinder, verzweifeln. Entsprechend seien er und seine Kollegen «sehr gefragt», um Eltern erfolgreich durch den Schulzubehör-Dschungel zuführen.

Materialien aus dem vergangenen Jahr werden «recycled»

«Für Eltern ist es häufig schwer, genau die Dinge zu finden, die wir auf die Listen schreiben», stimmen die Lehrerinnen Anne, 27, und Sandra, 45, zu. Warum auch sie auf der Suche nach Schülermaterialien sind? «Wir kaufen vor allem Hefte, um die Einheitlichkeit in unseren Klassen zu wahren». So sollen gerade bei den Schulneulingen Missverständnisse vermieden werden, wenn die Lehrer sie auffordern: ‹Bitte Hefte rausholen›. Die Rechnung für die Lehrmaterialien bekämen anschließend die Eltern. «Außerdem weisen wir sie noch mal darauf hin, dass sie auch Material vom letzten Jahr verwenden können», so die Lehrkräfte. Aus «ökologischen und ökonomischen» Gründen ein Rat, den viele Eltern gerne beherzigen.

Frédérique, 48, Mutter von zwei Teenagern fasst es knapp zusammen: «Der Jüngere bekommt die Sachen des Älteren.» Denn die Rechnung für neue Materialien kann schnell ungeahnte Sphären erreichen. «Bei vier Kindern muss ich jedes Schuljahr fast 1000 Euro für die Schulausstatung ausgeben», erläutert Mutter Christine. Der Trend zur Wiederverwertung ist also auch im Schulwesen fester Bestandteil.

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