Besonders zartSchweizer Koch serviert Omas «Katzenrücken»
Ein Video sorgt für hitzige Diskussionen: Ein neues, gediegenes Restaurant mit Schweizer Hipster-Koch verarbeitet angeblich Katzen und Hunde zu leckeren Gerichten.

Die Idylle ist perfekt. Und Moritz Brunner, so lautet dem Video zufolge der Name des passionierten Schweizer Kochs, beruft sich auf alte Schweizer Traditionen. Die Küche ist seine Leidenschaft. Und sein Hit – «inspiriert von der Natur» – sei «ein Rezept von seiner Großmutter», das er «neu erfinden möchte». Das Konzept nennt er «La Table Suisse».
Und dann kommts: «Der Büsirücken (Katzenrücken, Anmerkung) – das zarteste Stück Fleisch der Katze». Das hat gesessen. Da es laut dem angeblichen Koch Brunner in der Schweiz nach wie vor legal ist, Katzen und Hunde zu verspeisen, solange man deren Besitzer ist, habe er die perfekte Lösung gefunden: Sein Restaurant züchte und biete einen «Adoptions-Service» für Haustiere.
Erinnerung an Luxemburger Werbegag
Von wem auch immer das professionell gemachte Video und die dazugehörige Website stammen – registriert wurde sie anonym, eine Adresse für das Restaurant sucht man vergeblich – die Adresse haben man nach Vandalismusattacken löschen müssen. Aber auch einen echten Katzen-Koch Brunner kann man nicht auftreiben: Die Aktion wirft bereits weltweit hohe Wellen.
«Katzen und Hunde züchten – nur um sie zu essen? Fuck. Das ist ekelhaft und krank!», schreibt ein User auf Youtube. Doch es gibt andere Meinungen zum Thema: «Menschen essen Tiere. Katzen und Hunde sind auch Tiere! Ich bin Veganer. Wenn Leute, die Hühner, Kühe und Schweine essen nun kommen und sagen, das sei schlimm – überlegt mal, ihr tut dasselbe.» Ein Wechselspiel aus Provokation und Diskussion.
Die Luxemburger dürften sich an die Aktion «Lux Drink Drive» vom Dezember 2014 erinnern, bei der angeblich eine Drive-in-Bar nur für Alkohol geplant war. Die Bürger echauffierten sich, am Ende entpuppte sich das Ganze als provokante Werbekampagne der «Sécurité Routière». Man habe damit ein «kräftiges Zeichen» gegen das Autofahren unter Drogen- oder Alkoholeinfluss setzen wollen. Stellt sich die Frage, ob hinter «La Table Suisse» nun Veganer oder Tierschützer stecken?
(sop/L'essentiel/gbr)