30 Milliarden FrankenSchweizer Notenbank schreibt dicke Verluste
Die Schweizerische Nationalbank weist für das erste Quartal einen Verlust von fast 30 Milliarden Franken aus. Grund: Die Fremdwährungsbestände sind weniger wert.

Thomas Jordan, Präsident der Schweizerischen Nationalbank.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) weist für das erste Quartal 2015 einen Verlust von 30,0 Milliarden Franken aus (28,7 Milliarden Euro). Nach Aufhebung des Euro-Mindestkurses betrug allein der Verlust auf den Fremdwährungspositionen 29,3 Milliarden Franken. Der Quartalsverlust folgt auf den Rekordgewinn von 38 Milliarden im vergangenen Jahr.
Ein markantes Minus der SNB war erwartet worden, nachdem die Nationalbank am 15. Januar den Mindestkurs von 1,20 Franken pro Euro aufgehoben hatte. Dies führte zu einer Aufwertung des Frankens und entsprechend zu wechselkursbedingten Verlusten auf sämtlichen Anlagewährungen, wie die Nationalbank schreibt. Anders gesagt: Die Fremdwährungsbestände der Nationalbank sind in Franken gerechnet weniger wert.
Großteil der Währungsreserven in Euro
Ende des ersten Quartals waren 42 Prozent der SNB-Devisenreserven in Euro, 32 Prozent in US-Dollar, 8 Prozent in Yen und 7 Prozent in Pfund. Der Anteil an Euro hat sich im Vergleich zum Stand von Ende Jahr um 46 auf 42 Prozent reduziert. Auf dem Goldbestand resultierte ein Bewertungsverlust von einer Milliarde Franken, wie die SNB am Donnerstag mitteilte. Der Goldbestand der SNB hat derzeit einen Wert von 38,6 Milliarden Franken.
Welches SNB-Gesamtresultat für 2015 zu erwarten ist, lässt sich nur bedingt abschätzen, da das Ergebnis überwiegend von der Entwicklung der Gold-, Devisen- und Kapitalmärkte abhängig ist. Gestützt auf den Rekordgewinn von 2014 hatte die SNB zusätzlich zur ordentlichen Ausschüttung von einer Milliarde Franken für das vergangene Jahr eine weitere Ausschüttung in derselben Höhe an Bund und Kantone entrichtet.
(L'essentiel/sda/sas)