Terroranschläge in Paris – Schweizer schickte Bomben-Emoji vor Blutbad

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Terroranschläge in ParisSchweizer schickte Bomben-Emoji vor Blutbad

Ein Schweizer Jihadist kannte offenbar mehrere Paris-Attentäter. Wollte er seine Schwester vor den Anschlägen warnen?

Es ist der 13. November 2015. Eine Schweizerin erhält eine Nachricht von ihrem Halbbruder Damien G., der sich in der syrisch-irakischen Konfliktzone befindet. Er will wissen, ob sie sich in Paris befindet. Sie verneint. Als Antwort erhält sie ein Bomben-Emoji, wie die Redaktion Tamedia berichtet.

Am späten Abend des gleichen Tages richten Terroristen in Paris ein Blutbad mit insgesamt 130 Toten an. Für die Schwester ist klar: Damien G. muss von den Anschlägen gewusst haben.

Wer ist Damien G.?

Damien G. wohnte einst am Genfersee. Wie die SonntagsZeitung Ende 2014 berichtete, ist er in einem christlichen Umfeld aufgewachsen. Als junger Erwachsener soll er zum Islam konvertiert sein. 2013 reiste er nach Syrien in den Jihad. Dort lernte er mehrere Paris-Attentäter kennen, darunter den Koordinator der Anschläge, Abdelhamid Abaaoud. Damien G. nannte sich fortan Abu Suleiman al-Swissri.

Den Kontakt zur Familie hat Damien G. abgebrochen. Als er zum IS kam, gab er an, dass bei seinem Todesfall «niemand» benachrichtigt werden müsse.

(Foto: Keystone)

Welche Rolle hatte Damien G. beim IS?

Wie es im Bericht der Redaktion Tamedia weiter heißt, war Damien G. Kämpfer und arbeitete in der Abteilung, die für die Planung von Terroranschlägen verantwortlich war. Er war meistens mit französischsprachigen Jihadisten zusammen. Daher konnte er nur schlecht Arabisch.

Für Schlagzeilen sorgte Damien G., als er 2014 ein Foto von einem Schweizer Pass in einem Bombengürtel auf Twitter hochlud. Er wollte damit gegen ein Urteil gegen einen anderen Schweizer Jihadisten protestieren.

(Foto: Twitter)

Wo ist Damien G. heute?

Er sitzt im Gefängnis. Der heute 29-Jährige und seine Frau wurden im März von der Syrian Democratic Forces (SDF) gefangen genommen. Er sitzt nun im Gefängnis, während seine Frau und die Kinder in ein Internierungslager in al-Hol gebracht wurden.

(Foto: Keystone)

(L'essentiel/woz)

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