NiederlandeSchwere Explosion in einem Chemiewerk
In einem Chemiewerk des Ölkonzerns Shell in den Niederlanden hat sich am Dienstagabend eine Explosion ereignet. Die Ursache ist noch unklar.

Bei einer Explosion und einem anschließenden Brand in einem Chemiewerk des Ölkonzerns Shell in den Niederlanden sind mindestens zwei Menschen leicht verletzt worden. Die Opfer seien mit Verbrennungen ins Spital gebracht worden, erklärte der Bürgermeister von Moerdijk, Jac Klijs, in der Nacht zu Mittwoch.
Die Ursache der Detonation in der petrochemischen Anlage in Moerdijk südöstlich von Rotterdam war zunächst nicht bekannt. Die Verletzungen der beiden Opfer seien leicht, hieß es in einer Mitteilung der örtlichen Behörden im Kurznachrichtendienst Twitter.
Fenster sollen geschlossen bleiben
Vermutlich könnten die beiden noch in der Nacht zu Mittwoch wieder aus dem Spital entlassen werden, wurde Bürgermeister Klijs von der Nachrichtenagentur ANP zitiert. Er fügte hinzu, die Rauchschwaden seien für die Anwohner nicht gefährlich. Dennoch rieten die Behörden der Bevölkerung, die Fenster geschlossen zu halten, da der Rauch möglicherweise «kurzzeitige Irritationen» der Augen und Atemwege hervorrufen könne.
Die Detonation ereignete sich nach Behördenangaben während des Schichtwechsels in dem Komplex, der etwa 40 Kilometer von Rotterdam entfernt liegt, anschließend brach ein Feuer aus. Anwohner sagten dem örtlichen Rundfunksender Omroep Brabant, sie hätten «zwei enorme Explosionen» gehört. Die Erde habe wie bei einem Beben gezittert.
Ethylbenzol ausgetreten
Zeugen berichteten von meterhohen Flammen, die von der Feuerwehr bekämpft wurden. Ab etwa 0.30 Uhr war der Brand weitgehend unter Kontrolle. In dem 320 Hektar großen Industriekomplex stellt Shell Stoffe aus Ölderivaten her, die unter anderem für die Produktion von Latexfarben und Synthetikfasern benutzt werden.
Ersten Meldungen niederländischer Meiden zufolge trat bei dem Unfall Ethylbenzol aus, allerdings nicht in gesundheitsgefährdender Konzentration, wie es hiess. Erst 2011 war es in Moerdijk beim Unternehmen Chemie-Pack zu einem schweren Zwischenfall gekommen: Damals traten große Mengen Chemikalien aus, mindestens 20 Menschen mussten wegen gesundheitlicher Probleme im Krankenhaus behandelt werden, weitere 150 klagten über Beschwerden.
(L'essentiel/sda)