Raumfähre «Discovery»Schwierigkeiten beim ersten Außeneinsatz
Am Donnerstag war die «Discovery» zu ihrer letzten Reise ins All gestartet. Jetzt haben zwei Astronauten den ersten Außeneinsatz abgeschlossen – trotz technischer Probleme.

Sechseinhalb Stunden dauerte die Schwerstarbeit der Astronauten in der Schwerelosigkeit.
Ein Softwarefehler sorgte beim ersten Außeneinsatz für Schwierigkeiten: Ein Roboter-Arm ließ sich nicht mehr steuern, hieß es bei der US-Raumfahrtagentur NASA. Astronaut Stephen Bowen musste deshalb eine halbe Stunde lang eine rund 400 Kilogramm schwere Pumpe festhalten, damit sie nicht unkontrolliert davonflog.
Nachdem der Roboterarm von einem anderen Computerterminal wieder angesteuert werden konnte, gelang es Bowen und seinem Kollege Alvin Drew, die defekte Ammoniak-Pumpe an einen geeigneten Lagerort zu bringen. Außerdem bereiteten die beiden Astronauten die Installation eines neuen Lagermoduls vor. Nach sechseinhalb Stunden war der Außeneinsatz beendet.
200. Teilnehmer einer Weltraummission
Bowen kann auf eine langjährige Erfahrung bei Weltraum-Missionen zurückblicken. Er war kurz vor dem Start zur Besatzung der «Discovery» gestoßen, nachdem sich ein ursprünglich vorgesehener Astronaut bei einem Fahrradunfall im Januar verletzt hatte.
Für seinen Kollegen Drew ist es hingegen der erste Außenbordeinsatz - der Schwerstarbeit in der Schwerelosigkeit bedeutet. Er ist nun der 200. Teilnehmer einer Weltraummission.
Letzte Reise ins All
Die «Discovery» war am Donnerstag vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral zu ihrer letzten Reise ins All gestartet. Nach dem Ende der Mission wird das Shuttle zum Museumsstück. Vorerst wird es jedoch noch mindestens eine Woche gemeinsam mit der ISS die Erde umrunden.
Eigentlich war der letzte Flug der «Discovery» schon für Anfang November vergangenen Jahres vorgesehen. Das wurde jedoch durch technische Probleme immer wieder verhindert. Nach letzten Flügen der verbliebenen Shuttles «Endeavour» und «Atlantis» wird das 1981 aufgelegte Programm der US-Raumfahrtbehörde NASA aus Kosten- und Sicherheitsgründen eingestellt.
L'essentiel Online/dapd