Video-Beweis – «Scott versuchte nur, von dem Taser wegzukommen»

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Video-Beweis«Scott versuchte nur, von dem Taser wegzukommen»

Nach den tödlichen Polizeischüssen auf einen Schwarzen in den USA spricht jetzt der Mann, der die Szene gefilmt hat. Er zückte das Handy, als er den Taser hörte.

Der bislang unbekannte Filmer der tödlichen Polizeischüsse von South Carolina hat erklärt, warum er sein Handy gezückt und den Vorfall in der Stadt North Charleston gefilmt hat.

Feidin Santana sagte dem Nachrichtensender NBC am Mittwoch (Ortszeit), er sei gerade auf dem Weg zur Arbeit gewesen und habe sich dem Ort genähert, weil er gesehen habe, dass der Polizist den 50-jährigen Schwarzen Walter Scott dort kontrollierte. Der Polizist und Scott hätten eine körperliche Auseinandersetzung gehabt. «Sie waren auf dem Boden. Ich erinnere mich, dass der Polizist die Kontrolle über die Situation hatte», so der Urheber des Videos.

Scott wollte vor Elektroschocker fliehen

Sein Video sorgte dafür, dass der Beamte festgenommen, gefeuert und wegen Mordes angeklagt wurde. Er habe mit der Aufnahme begonnen, als er das Geräusch eines Elektroschockpistole gehört habe, berichtete Santana. «Herr Scott versuchte nur, von dem Elektroschocker wegzukommen», sagte der Augenzeuge.

Das Video zeigt, wie der Polizist im Anschluss achtmal auf den Rücken des weglaufenden, unbewaffneten Schwarzen schießt. Scott fällt knapp neun Meter später auf den Boden. Santana hatte das Video der Familie des Opfers übergeben und mit den Ermittlern zusammengearbeitet. Der Anwalt der Angehörigen, L. Chris Stewart, bezeichnete den Filmer als einen «Helden».

Frau im achten Monat schwanger

Der Polizist wurde gefeuert und ist des Mordes angeklagt. Mittlerweile hat auch die Bundespolizei FBI die Ermittlungen aufgenommen. Der Bürgermeister hatte zusammen mit dem städtischen Polizeichef Eddie Driggers die Angehörigen des getöteten Schwarzen besucht. «Bitte betet für die Familie», bat Summey die Bevölkerung.

Summey sagte, der Polizist habe eine falsche Entscheidung getroffen. «Wenn man falsch liegt, liegt man falsch», erklärte der Bürgermeister. Er äußerte aber auch Mitgefühl für die Familie des Schützen: Dessen Frau ist im achten Monat schwanger.

(L'essentiel/sda)

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