Europäischer RechnungshofSecurity-Firmen in Betrugsfall verstrickt
LUXEMBURG - Zwei Sicherheitsfirmen sollen 2010 in eine dubiose Auftragsvergabe beim Europäischen Rechnungshof in Luxemburg verstrickt gewesen sein. Die Ermittlungen laufen.

Der Rechnungshof will nun seinen eigenen Wachdienst auf die Beine stellen.
Die EU-Antibetrugsbehörde OLAF ermittelt gegen die beiden Sicherheitsfirmen Securitas und GRP Sécurité. Sie sollen in einen Betrugsfall bei der Vergabe eines Auftrags des Europäischen Gerichtshofs in Luxemburg verstrickt sein. Die Institution hat Anzeige gegen die beiden Unternehmen gestellt.
Vier hohe EU-Beamte sollen laut der österreichischen Zeitung «Kurier» in die Geschichte verwickelt sein. «Unter Korruptionsverdacht steht kein Funktionär des Europäischen Rechnungshofs», heißt es beim Pressedienst des Amts.
Eigener Wachdienst
Um künftig derartige Fälle zu vermeiden, hat die Institution beschlossen, den Sicherheitsdienst selbst zu stellen. Durch Änderungen in der internen Organisation und die Investition in neue Sicherheitsmaßnahmen wurde die Personalstärke reduziert. Somit mussten lediglich acht neue Security-Kräfte eingestellt werden. Obwohl die neuen Mitarbeiter zu einem Gehalt eingestellt wurden, das deutlich über dem Mindestgehalt liegt, das der Kollektivvertrag vorsieht - 3000 Euro statt gut 2 200 Euro, spart der Rechnungshof insgesamt 430 000 Euro im Jahr.
Der Sicherheitsdienst soll in den kommenden Jahren ausgebaut werden. Ein neues Gebäude für 79 Millionen Euro ist derzeit auf dem Kirchberg im Bau.
L'essentiel Online/Patrick Théry