Terror in NigeriaSekte tötet 200 Menschen in vier Tagen
Bei erneuten schweren Attacken der Islamistensekte Boko Haram sind in Nigeria seit Freitag fast 200 Personen ums Leben gekommen. Alleine in der Nacht auf Montag forderte eine Anschlagsserie 80 Tote.

Am Samstag rissen zwei Autobomben in der nigerianischen Stadt Maiduguri mindestens 35 Menschen in den Tod.
Der blutige Terror der Islamistensekte Boko Haram in Nigeria geht unvermindert weiter. Mitglieder der Sekte hätten in der Nacht zum Montag das Dorf Mafa, etwa 40 Kilometer von der Stadt Maiduguri entfernt, mit Maschinengewehren, Sprengstoff und Raketenwerfern angegriffen, berichteten Augenzeugen. Die Täter seien in die Häuser eingedrungen und hätten wahllos auf die Menschen geschossen. Viele Menschen seien verletzt worden.
Zudem wurden offenbar mehr als 70 Prozent aller Gebäude in dem Dorf zerstört. Der Polizeichef des Bundesstaates Borno, Lawal Tanko, bestätigte den Angriff, wollte jedoch zunächst keine genaue Opferzahl nennen.
In dem westafrikanischen Land gab es seit Freitag mehrere schwere Anschläge. Insgesamt kamen dabei fast 200 Menschen ums Leben. Am Samstag explodierten in Maiduguri in kurzer Folge zwei Autobomben, die 52 Menschen in den Tod rissen. Bei den Opfern handelte es sich größtenteils um Fussballfans, die eine öffentliche Fernsehübertragung verfolgten.
Luftwaffe wirft Bomben auf Dorf
Am gleichen Abend überfielen Boko-Haram-Kämpfer das Dorf Mainok, töteten 39 Bewohner und zerstörten die gesamte Siedlung. Zudem war am vergangenen Freitagabend versehentlich ein Dorf von der Luftwaffe bombardiert worden, weil die Armee es für ein Ausbildungslager der Islamisten gehalten hatte. Bei dem Angriff starben 20 Menschen.
Die Boko Haram kämpft für einen Gottesstaat auf Grundlage der Scharia im muslimisch geprägten Norden Nigerias.
(L´essentiel/ sda)