OstukraineSeparatisten lassen Ultimatum ablaufen
Prorussische Separatisten lassen ein Ultimatum der Regierung in Kiew offenbar verstreichen. Der Kreml warnt vor dem Einsatz der Armee.

Im Ukraine-Konflikt haben prorussische Separatisten ein Ultimatum der Regierung in Kiew verstreichen lassen. Es habe um 9 Uhr Ortszeit (8 Uhr MESZ) keine Hinweise darauf gegeben, dass im Osten der Ex-Sowjetrepublik besetzte Verwaltungsgebäude geräumt und Waffen abgegeben worden seien, berichteten Medien am Montag in Kiew.
«Wir bleiben auf unseren Posten», sagte der Sprecher der Aktivisten in der Stadt Lugansk, Alexej Tschmulenko. Die Gruppe verfüge über ausreichend Munition, Wasser und Nahrungsmittel. «Keiner von uns gibt auf», sagte er der Agentur Interfax. Die Separatisten hatten in mehreren Städten der russisch geprägten Region Barrikaden errichtet.
Rubel verliert an Wert
Übergangspräsident Alexander Turtschinow hatte mit einem «groß angelegten Anti-Terror-Einsatz» unter Beteiligung der Streitkräfte gedroht, um die Unruhen zu beenden. Er hatte aber offen gelassen, ob dies bereits der nächste Schritt sein und wann dies erfolgen könnte.
Die Führung in Moskau warnt das krisengeschüttelte Nachbarland vor dem Einsatz der Armee gegen die Separatisten. Die Aktivisten fordern ein Referendum über den Anschluss ihrer Region an Russland. In der Stadt Slawjansk sollen am Vortag bei Schusswechseln vier Menschen getötet worden sein. Eine offizielle Bestätigung gab es nicht.
Die Krise wirkte sich erneut auf die russische Wirtschaft aus. So gaben die Aktienkurse am Morgen nach. Der Rubel verlor an Wert.
(L'essentiel/dpa)