Australian OpenSerbische Fans sorgen mit Putin-Fahnen und Russland-Gesängen für Eklat
Nach der Partie von Novak Djokovic zeigen sich einige serbische Fans mit Putin-Fahnen und Russland-Gesängen. Schon während des Spiels provozierte ein Anhänger in einem Shirt mit dem «Z»-Logo.

Ein Fan stand mit dem «Z»-Symbol auf der Tribüne.
Mit einer überragenden Leistung gegen Andrej Rublew zog Novak Djokovic am Mittwoch souverän in das Halbfinale der Australian Open ein und witzelte nach dem Spiel im Platzinterview darüber, dass er Roger Federer zu einem Skirennen herausfordern wolle.
Für weniger erfreuliche Szenen sorgten einige Anhänger Djokovics. Wie Videos auf Social Media zeigen, erschienen einige serbische Fans mit russischen Fahnen auf dem Areal rund um die Rod Laver Arena. Auf gewissen Fahnen war dabei das Gesicht des russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin zu sehen, auf anderen Symbole, die mit Putin in Verbindung gebracht werden. Dazu stimmten die Fans immer wieder Gesänge mit den beiden Schlagwörtern «Serbien» und «Russland» an.
Das Ganze blieb nicht ohne Folgen. Wie Tennis Australia in einem offiziellen Statement erklärte, schritt die lokale Polizei ein und befragte vier Fans, die «unangemessene Flaggen und Symbole enthüllten und das Sicherheitspersonal bedrohten.»
Auch während der Partie sorgte ein Fan im Stadion für einen Eklat, indem er mit dem «Z»-Symbol auf einem T-Shirt das Spiel verfolgte. Das Zeichen gilt als Symbol für den russischen Angriffskrieg. Der Zuschauer deckte das Skandal-Shirt noch während des Matchs mit einem anderen Shirt ab, welches er sich dann von Djokovic unterschreiben ließ, als jener den Court verließ.
Rublew positionierte sich als Kriegsgegner
Djokovics russischer Viertelfinal-Gegner Rublew hat sich in der Vergangenheit immer wieder als Kriegsgegner positioniert und sich mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen für Frieden in der Ukraine eingesetzt. In seiner Zweitrundenpartie in Melbourne war Rublew von Zuschauern mit einer ukrainischen Flagge und verbalen Beleidigungen provoziert worden. Der Tennis-Star sagte nach dem Vorfall aber, dass ihn bloß die bösen Worte der Fans störten, nicht aber die Ukraine-Fahne.

Alle aktuellen und ehemaligen Fahnen Russlands sowie Belarus’ sind beim Australian Open auf dem gesamten Turniergelände verboten.
Zu Beginn des Turniers waren russische Fahnen bei den Australian Open technisch gesehen erlaubt gewesen, sofern sie «keine Störungen verursachen». Dies änderte sich aber auf Druck des ukrainischen Botschafters in Australien. Vasyl Myroshnychenko beklagte, dass eine russische Flagge am Spielfeldrand der Erstrundenpartie von Landsfrau Keryna Baindl gegen die Russin Kamilla Rachimowa platziert wurde.
Nach der Beschwerde des Botschafters entschied Tennis Australia, sämtliche russische und belarussische Fahnen auf dem Turniergelände des Melbourne Park zu verbieten. Aufgrund der Tatsache, dass mit Aryna Sabalenka und Victoria Azarenka zwei Belarussinnen bei den Frauen und mit Karen Katschanow ein Russe bei den Männern im Halbfinale stehen, dürften die Organisatoren diesbezüglich weiter gefordert werden.
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