Berliner Weihnachtsmarkt – Serie von Gift-Anschlägen geht weiter

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Berliner WeihnachtsmarktSerie von Gift-Anschlägen geht weiter

Die mysteriösen Gift-Attacken auf Berliner Weihnachtmärkten machen der Polizei Arbeit. Dort melden sich immer mehr Opfer. Vom Täter fehlt jedoch weiterhin jede Spur.

Sieben Frauen und drei Männer wurden bisher Opfer des mysteriösen Giftmischers auf Berliner Weihnachtsmärkten.

Sieben Frauen und drei Männer wurden bisher Opfer des mysteriösen Giftmischers auf Berliner Weihnachtsmärkten.

DPA

Die Zahl der Gift-Opfer auf Berliner Weihnachtsmärkten ist auf zehn gestiegen. Die Suche nach dem Mann, der ihnen vergiftete Getränke anbot, bereitet der Polizei indes Schwierigkeiten.

«Wir suchen da ja die Nadel im Heuhaufen auf den vollen Märkten», sagte ein Polizeisprecher am Montag. Unklar sei auch, ob es sich um einen einzigen Täter handelt.

Sieben Frauen und drei Männer

Die Serie von Giftanschlägen hatte am Mittwoch auf dem Weihnachtsmarkt am Berliner Opernpalais begonnen. Sieben Frauen und drei Männer haben seitdem auf drei verschiedenen Weihnachtsmärkten in der Hauptstadt vergiftete Getränke angenommen. Einige von ihnen mussten im Krankenhaus behandelt werden.

Am Sonntag meldete sich eine 31-Jährige bei der Polizei. Mit ihrem 33 Jahre alten Begleiter hatte sie bereits am Mittwochabend auf dem Weihnachtsmarkt am Alexanderplatz das Angebot eines Unbekannten angenommen, auf die angebliche Geburt seiner Tochter mit Schnapsfläschchen anzustoßen. Wenig später mussten sich beide übergeben, ließen sich allerdings nicht von einem Arzt behandeln.

Suche nach rätselhaftem Motiv

Als Täter wird ein Mann mit kurzen, dunkelblonden Haaren und einem rundlichen Gesicht gesucht, der etwa 45 Jahre alt und 1,80 Meter groß sein soll. Von ihm fehlte aber auch am Montag jede Spur. Zu einem Motiv fehlt jeder Anhaltspunkt. Um einen Erpressungsversuch handelt es sich nach derzeitigem Ermittlungsstand nicht. Keines der Opfer wurde ausgeraubt oder misshandelt, bislang ist auch kein Bekennerschreiben aufgetaucht.

Die 60 Berliner Weihnachtsmärkte locken jedes Jahr zwei bis drei Millionen Besucher an. Dass die aus Angst nun wegbleiben, befürchten die Berliner Tourismuswerber nicht: «Durch die Medien sind die Gäste jetzt gut informiert, wir gehen davon aus, dass sie aufpassen», sagte Visit-Berlin-Sprecher Christian Tänzler am Montag.

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