LuxemburgSexarbeiterinnen bieten wieder ihre Dienste an
LUXEMBURG – In Luxemburg arbeiten etwa 2000 Prostituierte. Während des Lockdows gerieten viele von ihnen in finanzielle Schwierigkeiten, da die Kundschaft ausgeblieben war.

Die Sexarbeiterinnen brach während des Lockdowns das Einkommen weg.
Konzentrierte sich die Prostitution in Luxemburg wegen der Corona-Pandemie in Berchem? Diese Frage richtete L'essentiel an die Police Grand-Ducale nachdem ein Leser-Reporter berichtete, dass er dort Sexarbeiterinnen auf Kundenfang beobachtet hatte. Der Polizei sei dies nicht unbekannt. Allerdings sei die «Aktivität dort nicht bedeutend hoch», auch wenn seit dem Ende des Lockdowns ein leichter Anstieg festgestellt worden sei.
Die Zahl Menschen, die in Luxemburg mit Prostitution ihr Geld verdienen, wird auf etwa 1500 bis 2000 geschätzt. «Jedes Jahr kommen etwa 700 zu uns» sagt Tessy Funck, Leiterin der Anlaufstelle «DropIn» des Roten Kreuzes. Ihrer Einschätzung nach, befinden sich viele Prostituierte derzeit in einer prekären Situation: «Viele sind in eine finanzielle Notlage geraten, weil die Kundschaft ausgeblieben war und sie auch keine Kurzarbeit beantragen konnten. Dadurch verschärfte sich ihre Situation noch weiter», sagt Funck.
Auch wenn einige Sexarbeiterinnen trotz des Lockdowns ihre Dienste über das Internet angeboten haben, sei dies bei weitem nicht die Regel geworden, wie Funck erklärt. Neben den Hilfsmaßnahmen des Staates erhielten die Prostituierten finanzielle Unterstützung von Vereinen – «unter anderem, damit sie ihre Miete zahlen und sich mit Lebensmitteln versorgen konnten», so Funck weiter.
(Séverine Goffin/L'essentiel)