BankensektorShowdown bei Luxemburger Rothschild-Bank
STADT LUXEMBURG – Hundert Menschen haben am Dienstag vor der Rothschild-Bank protestiert. Sie werfen dem Geldhaus vor, dass es seine Mitarbeiter loswerden will.

Versucht die Rothschild-Bank, «ihre Mitarbeiter zu niedrigen Kosten loszuwerden»? Das ist, was OGBL und Aleba annehmen. Am Dienstagmittag haben die Gewerkschaften eine Protestdemonstration organisiert. Der Kern des Problem ist für sie die IT-Abteilung, deren Mitarbeiter 2018 ihren Job verlieren sollen, da die Aktivitäten in die Schweiz verlagert werden.
«Man hat es uns im April 2016 angekündigt, seitdem gibt es keine Lösung. Die Vorschläge, die gemacht wurden, waren nicht überzeugend», erklärt ein Mitarbeiter auf der Straße. Die Stimmung habe sich «intern verschlechtert». Das Problem sei, «dass es keine Beratung und keinen sozialen Dialog» gebe, heißt es von Seiten der Gewerkschaften.
Direktion wurde ausgetauscht
Für die OGBL will die Bank «die derzeit geltenden Rechtsvorschriften über Entlassungen umgehen», in dem sie nur akzeptiert, über eine «Betriebsvereinbarung zu verhandeln, die keine Rechtsgrundlage hat». Die Direktion der Bank wurde im Herbst des vergangenen Jahres ausgetauscht, aber die Verhandlungen stecken noch immer fest. Die Aleba hat ein Treffen mit Generaldirektor Bernard Coucke angefragt und will «einen Plan beschließen, der die Arbeitsplätze erhält» und eine Lösung finden, die allen passt.
«Neben der IT-Abteilung wurde entdeckt, dass drei weitere Abteilungen der Bank von einer ähnlichen Situation betroffen sind, das sind 200 der 600 Mitarbeiter in Luxemburg», erklärt Félix Walisch von der Aleba. Die Direktion wollte sich vor Ort nicht äußern.
Die Direktion der Schweizer Bank verteidigt sich gegenüber den Vorwürfen. Man stehe im «ständigen Dialog» mit den Sozialpartnern heißt es in einer Stellungnahme, die bereits im Dezember veröffentlicht wurde. «Rothschild hat immer in völliger Übereinstimmung mit dem Luxemburger Arbeitsrecht gehandelt. Die Bank fördere mit großer Sorgfalt durch die Beschäftigungsfähigkeit seiner Mitarbeiter.»
(Nico Chauty/L'essentiel)
Umstrukturierung
Die Rothschild-Bank will ihre Geschäfte in Großbritannien neu organisieren. «Im Einklang mit der Unternehmensstrategie haben wir entschieden, einen Teil unserer Aktivitäten von London in die Büros in Paris, Genf und Luxemburg zu verlegen», erklärte das Schweizer Geldhaus. Die Umverteilung kommt einen Monat nachdem angekündigt wurde, dass die Filiale in Hongkong geschlossen wird.