Erzbischof Hollerich – «Sicher gehören die Muslime zu Luxemburg»

Publiziert

Erzbischof Hollerich«Sicher gehören die Muslime zu Luxemburg»

LUXEMBURG – Der Chef der luxemburgischen Katholiken betont, dass Muslime in Luxemburg dieselben Rechte wie Katholiken genießen.

Erzbischof Jean-Claude Hollerich: «Staatliche Bezahlung der Geistlichkeit ist ein Auslaufmodell»

Erzbischof Jean-Claude Hollerich: «Staatliche Bezahlung der Geistlichkeit ist ein Auslaufmodell»

Editpress/Herve Montaigu

Luxemburgs Erzbischof Jean-Claude Hollerich zeigt sich in einem Interview zufrieden mit der vereinbarten Trennung von Staat und Kirche. «Es wurde ein Weg gefunden, der für alle Beteiligten gangbar ist. Wir haben einen Kulturkampf vermieden, weil sich alle aufeinander zu bewegt haben», sagt Hollerich zur Katholischen Nachrichten-Agentur. Bei katholisch.de ist der Artikel mit der Schlagzeile «Die arme Kirche von Luxemburg» versehen.

Dass auch der Islam erstmals Teil der Grundsatzvereinbarung ist, stört den obersten Geistlichen Luxemburgs nicht. Er macht deutlich: «Ich will jetzt nicht in eine Debatte einsteigen, ob der Islam zu Luxemburg gehört. Ganz sicher gehören die Muslime zu Luxemburg, und sie haben dieselben Rechte wie die Katholiken.» Hollerich beanspruche für die katholische Kirche keine Rechte, «die ich nicht auch für die anderen Religionen beanspruchen würde.»

Der Erzbischof betonte, dass die «staatliche Bezahlung der Geistlichkeit» in Luxemburg ein Auslaufmodell sei. Künftige Mitarbeiter werden von der Kirche und nicht von der öffentlichen Hand eingestellt. Großes Bedauern löst bei Hollerich allerdings die Abschaffung des Religionsunterrichts aus. Den Eltern werde das Recht genommen zu bestimmen, «nach welchen Werten ihre Kinder in der Schule erzogen werden». Aber immerhin hätten die Religionsgemeinschaften weiterhin ein Wörtchen mitzureden bei der inhaltlichen Gestaltung des Kurses.

(jt/L'essentiel)

Deine Meinung