Mutter stirbt in Flammen«Sie brannte, als sie das Kind vom 3. Stock warf»
Eine Frau kann in Phoenix. Arizona, ihr Kind nur vor den Flammen retten, indem sie es vom 3. Stock wirft. Sie selbst bringt «das ultimative Opfer» und stirbt im Feuer.

Ein Passant nahm mit seinem Handy die dramatische Szene auf, die sich in Phoenix, Arizona, bei einem Brand eines Wohnhauses abspielte und in einem Drama endete. Alles wäre aber noch viel schlimmer gekommen, wären Phillip Blanks (28), ein ehemaliger Highschool-Footballer und Ex-Marine, und D’Artagnan Alexander (42) nicht eingeschritten.
Was ist geschehen? Als das Feuer gegen neun Uhr Abends in dem dreistöckigen Haus ausbricht, eilen Leute heran, um zu helfen. Auch Blanks, der einen Freund besucht, rennt barfuß nach draußen, als er die ersten Schreie hört. Der obere Teil des Hauses steht in Flammen, als auf dem Balkon im dritten Stock eine Frau mit Kind im Arm auftaucht. Die Flammen haben sie bereits erfasst, und die Leute rufen ihr zu, sie solle das Kind loslassen. «Sie brannte von Kopf bis Fuß, als sie das Kind vom 3. Stock warf», erzählt ein Nachbar gegenüber dem Sender ABC7.
Blanks sieht das Kind fallen, hechtet mit ausgestreckten Armen nach vorne – und fängt den Jungen gerade noch. «Ich hatte das Baby in einem Tunnelblick und schaffte es irgendwie, es aufzufangen», sagt er. Da er früher als Footballspieler ein erfolgreicher Receiver war, habe ebenso geholfen wie seine Erfahrung bei den Marines.
Brandwunden «von Kopf bis Fuß»
Ein Passant fängt die Szene mit dem Handy ein. Blanks und Nachbarn wickeln den Dreijährigen in Decken, beruhigen ihn und warten auf die Ambulanz. Die Mutter, die ihr Kind in letzter Sekunde noch gerettet hat, sei wieder in die Wohnung getaumelt, sagen Augenzeugen. Sie wird nicht mehr nach draußen kommen.
Doch die Nachbarn wussten, dass die Frau neben dem kleinen Sohn auch eine achtjährige Tochter hat. Deswegen versuchten einige, in die Wohnung zu gelangen. «Als wir die Türe eintraten, schlugen uns Flammen entgegen», erzählt D’Artagnan Alexander der Washington Post. «Als ich aber die Schreie des Mädchen hörte, stürmte ich dennoch hinein und schnappte das Mädchen.» Erst als er mit dem Bündel in seinen Armen herauskommt, realisiert er, dass die Achtjährige schwere Brandwunden erlitten hat, «von Kopf bis Fuß».
« Der wahre Held hier ist die Mutter »
Die Kinder werden ins Krankenhaus gebracht. Nachdem die Feuerwehr den Brand gelöscht hat, wird die Leiche der Mutter entdeckt. Sie wird als Rachel Long (30) identifiziert. Blanks, der nun von den Medien als «Held von Phoenix» gefeiert wird, verwehrt sich etwas dagegen: «Der wahre Held hier ist die Mutter. Sie hat das ultimative Opfer gebracht, um ihre Kinder zu retten.»
Das tragische Ereignis hat die beiden Retter Blanks und Alexander zusammengeschweißt, wie sie sagen. Sie stehen auch in Kontakt mit Corey Long, dem Vater der Kinder, der bei der Arbeit war, als alles passierte. Sie haben sich vorgenommen, dem Witwer und seinen beiden Kindern zu helfen. Auf einer GoFundme-Seite sammeln sie Geld für die medizinischen Kosten der beiden Kinder. Es sind schon fast 100.000 Dollar zusammengekommen.
(L'essentiel/Ann Guenter)