Ex-Scientologe beichtet«Sie haben Cruise’ Kinder manipuliert»
Seit Katie Holmes den Ehe-Stecker gezogen hat, kommt Scientology nicht zur Ruhe. Nun sagt Tom Cruise' Ex-Betreuer, die Adoptivkinder des Stars seien einer Gehirnwäsche unterzogen worden.

Die Glaubwürdigkeit eines Mannes, der 27 Jahre seines Lebens in den Dienst abstruser Thesen eines Science-Fiction-Autors gestellt hat, mögen viele anzweifeln. Ob wahr oder nicht - was Marty Rathbon über Tom Cruise und Scientology vom Stapel lässt, könnte der Sekte, deren Ruf knapp besser als derjenige der Taliban ist, dennoch extrem schaden. Ganz zu schweigen von Cruise, der seit dem gigantischen Kassenerfolg von «Mission Impossible: Ghost Protocol» wieder zum erlauchten Kreis der absoluten Topstars in Hollywood zählt.
Diesen Status könnte Rathbon, der 2004 bei Scientology ausstieg, jetzt gefährden. Der Amerikaner war Tom Cruise' Betreuer bei der Sekte und führte den Schauspieler durch das sogenannte «Auditing», eine Art Coaching und Gesprächstherapie für die Anhänger von L. Ron Hubbards Theorien. Auch 2001, als Cruise sich von Nicole Kidman scheiden liess. Wie Rathbon jetzt in der amerikanischen TV-Show «NBC's Rock Center» enthüllt, soll den gemeinsamen Adotpivkindern Bella (damals 8) und Connor (damals 6) eingetrichtert worden sein, dass ihre eigene Mutter nicht gut für ihr Wohl sei.
«Unterdrückerin» Kidman
Die Australierin sei als «unterdrückende» Person eingestuft worden - in der Philosophie der Gemeinschaft jemand, welcher der Entwicklung eines Vorzeige-Scientologen im Weg steht und deshalb tunlichst zu meiden ist. Auf der Scientology-Website finden sich in dieser Kategorie Hitler und Napoleon sowie Mörder ohne Reue und Drogenbarone aufgelistet. Bella und Connor wurden laut Rathbon systematisch dahingehend indoktriniert, Kidman als «Unterdrückerin» wahrzunehmen und zu verstoßen. Auch wenn das bedeutet, als Kind plötzlich ohne mütterlichen Einfluss aufwachsen zu müssen.
Dass Kidman den Kontakt zu ihren Adoptivkindern fast zur Gänze verloren hat, soll Katie Holmes zur klammheimlichen Trennung von Cruise bewogen haben. Zu groß war die Angst, die 6-jährige Suri an Scientology - und damit an Cruise - zu verlieren. Laut Berichten in der US-Presse hätten sich die beiden Schauspielerinnen in den Wochen vor der Scheidungsklage sogar beraten, Kidman habe Holmes gut zugeredet und sie so gut wie möglich in ihrem Vorhaben unterstützt. Dass Cruise seiner Ex das alleinige Sorgerecht für Suri so schnell und kampflos zugestanden hat, ist wohl ein Indiz dafür, dass Cruise um sein Image und nicht zuletzt den Ruf «seiner» Kirche fürchtet.
( L’essentiel Online / C. Steiner)