Leser in Sri Lanka – «Sie sitzen weinend vor dem Fernseher»

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Leser in Sri Lanka«Sie sitzen weinend vor dem Fernseher»

Explosionen haben am Sonntag in Sri Lanka Hotels und Kirchen erschüttert. Reisende vor Ort berichten von der aktuellen Situation.

In Sri Lanka sind mehrere Kirchen und Hotels Ziel einer Anschlagsserie geworden. Zum Zeitpunkt der Explosionen feierten viele Gläubigen gerade die Ostermesse.

«Meine Familie wohnt etwas oberhalb von Colombo nicht weit von einer Kirche entfernt. Sie waren bereits auf dem Weg zu einer Messe, als sie wieder nach Hause geschickt wurden», schildert eine Schweizerin. Dort konnte nach ihren Angaben ein Anschlag verhindert werden. Eine offizielle Bestätigung steht noch aus.

Die Familie stehe unter Schock. «Sie sitzen alle vor dem Fernseher, weinen und beten. Da ich zurzeit nicht bei ihnen bin, rufen sie alle 15 Minuten an und fragen, ob bei mir alles in Ordnung sei. Sie haben natürlich Angst um mich, doch ich versuche sie, so gut es geht, zu beruhigen.»

Stau am Flughafen

«Die Medien hier berichten bereits, dass man verdächtige Personen festnehmen konnte.» Die Kirchen dort seien untereinander gut vernetzt. Laut Angaben der Schweizerin sprachen die lokalen Nachrichtensender bereits am frühen Morgen von über 160 Toten und 400 Verletzten.

«Ein Teil meiner Familie ist heute Morgen zurück in die Schweiz gereist. Sie sind zum Glück in Sicherheit. Mein Flug würde heute Abend abheben. Mal sehen, ob das klappt. Mir wurde mitgeteilt, dass ich fünf Stunden vor Abflug am Flughafen sein muss.» Laut einem weiteren Leser in Sri Lanka kommt es vor dem internationalen Flughafen in Colombo bereits zu Staus.

Eine andere Reisende befindet sich gerade in Bentota, südlich von Colombo. «Die Bewohner hier kämpfen mit den Tränen. Sie haben Angst, dass jetzt der Tourismus ausbleiben könnte.»

(L'essentiel/dmo)

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