PflegetippSilber hilft im Kampf gegen Pickel und Unreinheiten
Silber in Hautpflegeprodukten klingt für dich nach Humbug? Nicht so schnell! Das Edelmetall hat in Sachen Beauty mehr drauf, als man meinen könnte – wenn man ein Detail beachtet.

- von
- Malin Mueller

Silber in Beautyprodukten ist keine Seltenheit. Weil es antibakteriell wirkt, kann es bei Entzündungen und Unreinheiten helfen.
Ob Diamanten, Gold oder Kristalle: Sobald etwas hübsch glänzt, kommt irgendwer früher oder später auf die Idee, es in Cremes, Seren oder Lotions zu verarbeiten – meist in der Hoffnung, mit der Extraportion Luxus auch extraviel Umsatz zu erzielen. Die wissenschaftlich belegte Wirkung fehlt dafür häufig. Silber bildet eine Ausnahme.
Lange Tradition bei Wunden
Als Heilmittel soll man Silber schon im alten Ägypten gekannt haben. Zudem wird das Edelmetall seit Jahrhunderten zur Behandlung von Verletzungen genutzt. Das hat einen guten Grund. Dr. med. Marianne Meli, FMH Dermatologie und Venerologie und ärztliche Leitung der Zürcher Dermanence Klinik weiß: «Es gibt Evidenzen über die antibakterielle Wirkung von Silber. Deshalb wird es häufig in Wundauflagen eingesetzt.»
Reines Hautbild durch Silber
Klar, dass bei den vielversprechenden Erfolgen auch die Hautpflege-Industrie nicht lange auf sich warten ließ: Als winzig kleine Partikel und in Flüssigkeit gelöst kommt sogenanntes kolloidales Silber in Cremes und Lotionen zum Einsatz. Hier soll es die Ausbreitung von Bakterien verhindern.

Was kann Silber, wenn es als Beautyprodukt im Gesicht angewendet wird?
«Es wird häufig in Akne-Cremes oder zur Behandlung von Neurodermitis eingesetzt», so die Dermatologin. In frei verkäuflichen Beautyprodukten sorgt die niedrigere Konzentration immer noch für Hilfe bei trockenen Stellen, Entzündungen, die Pickel auslösen könnten, Juckreiz oder Rosazea.
Achtung vor Nanosilber
In richtiges Wundermittel also? Nur, wenn man ein paar Hinweise beachtet. Das super-fein gemahlene und gelöste Edelmetall im kolloidalen Silber hat nämlich seine Tücken: «Nanosilber kann aufgrund der Partikelgröße in den Körper eindringen und zu Schädigungen führen», klärt Dr. med. Meli auf. «Das Ausmaß der Schädigungen in Korrelation zur Konzentration ist noch nicht ausreichend erforscht. Aufgrund der aktuellen Datenlage würde auch ich von der Verwendung von Nanosilber abraten.»
Mikrosilber hingegen gilt als sicher: Es ist nicht klein genug, um in die Haut einzudringen und wirkt deshalb nur äußerlich. Als Verbraucher sollte man auf der Verpackung deshalb genau hinschauen: Kosmetikhersteller müssen Nanomaterialien in Kosmetika als solche deklarieren und die Ungefährlichkeit belegen.