KompromissSNCF streicht TGV über Saarbrücken
Dass ab 2016 nur noch einer statt zwei TGV-Züge von Saarbrücken nach Paris fährt, bekommt nicht nur das Saarland zu spüren. Auch Luxemburg wird darunter leiden.

Die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer sprach von einem «Kompromiss».
Ab 2016 wird es nur noch vier statt derzeit fünf Schnellzugverbindungen Saarbrücken-Paris geben. Die französische Bahn SNCF wird mit Eröffnung des sogenannten Südastes Paris-Frankfurt über Straßburg eine der bislang zwei TGV-Verbindungen über Saarbrücken einstellen. Da die französische Bahn ursprünglich ihre beiden Saarbrücken-Verbindungen abziehen wollte, sei die jetzt gefundene Lösung «ein klassischer Kompromiss, der uns durchaus schmerzt», sagte Saar-Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) am Freitag nach Spitzengespräch mit den beiden Bahnchefs Rüdiger Grube (Deutsche Bahn AG) und Guillaume Pepy (SNCF) in Saarbrücken.
Betroffen sind die Tagesrandverbindungen am frühen Morgen und am Abend. Die übrigen vier Verbindungen seien bis Ende 2020 gesichert. Dies sei «eine sehr wertvolle Zusagen» der französischen Seite, betonte Grube. Die Deutsche Bahn werde weiterhin ihre drei ICE-Verbindungen über Saarbrücken fahren.
Busverbindung nach Saarbrücken
Auch das Großherzogtum und sein Bahnunternehmen CFL bekommen die Auswirkungen der Vereinbarung zu spüren. Denn somit werden auch Anschlusszüge und die Busverbindung nach Saarbrücken und zurück, die extra für den TGV existiert, hinfällig.
Der Vorsitzende der Saar-FDP, Oliver Luksic, kritisiert den Kompromiss: «Die Kürzung der Schnellverbindung nach Paris ist für die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Saarland ein verheerendes Signal, die Frankreich-Strategie der Regierung ist das Papier nicht wert. (...) Frau Kramp-Karrenbauer und Frau Rehlinger (SPD) haben versagt, das Saarland wird weiter abgehängt vom nationalen und europäischen Schienenfernverkehr.»
(jm/dpa/L'essentiel)