Schleim gehabtSo brachten die Schnecken den Trabi zu Fall
Ein Trabi überschlägt sich auf der Autobahn, weil er auf Nacktschnecken ausgerutscht ist. Schuld ist der bemerkenswerte Schleim der Tiere.

Es klingt wie ein Aprilscherz, hat sich aber tatsächlich zugetragen: Auf einer Autobahn bei Paderborn ist ein Trabant auf Schneckenschleim weggerutscht und hat sich überschlagen.
Was die zur Unfallstelle gerufenen Polizisten erstaunte, ist für Schneckenforscher keine große Überraschung. Sie wissen: Der Schleim der hauslosen Weichtiere hat es in sich.
Freud und Leid für den Menschen
Beim Schneckenschleim handelt es sich um ein Hydrogel, das zu 95 bis 98 Prozent aus Wasser besteht, wie Spektrum.de schreibt. Schnell verdunsten oder austrocknen tut die nahezu farblose Substanz dennoch nicht. Denn neben dem Schleim scheiden die Tiere auch wasseranziehende Substanzen ab, die das Gel davor bewahrt. Das macht ihn so stabil.
Weil seine Herstellung die Schnecken Energie kostet, bedienen sich die Weichtiere eines cleveren Tricks, um diese zu sparen: Sie bilden Karawanen wie jene, die dem Trabi-Fahrer nun zum Verhängnis wurden. Der Clou: Die vom Vordermann ausgelegte Schleimspur bleibt so lange bestehen, dass auch die nachfolgenden Tiere sie mitbenutzen können.
Auch der Mensch hat bereits Verwendung für den Schleim gefunden. Das Hydrogel wird unter Belastung flüssig und eignet sich hervorragend als Schmiermittel von beispielsweise Wagenachsen und Dampfmaschinen.
(L'essentiel/fee)