Neuer Cadillac LyriqSo cool und edel können die Amerikaner stromern
Hightech statt Heavy Metal: Mit dem Lyriq schlägt Cadillac ein neues Kapitel auf. Alles, was du über den Elektro-SUV wissen musst.
- von
- Thomas Geiger

Elektrisierender Erstling: Mit dem Lyriq lanciert Cadillac seine Elektrooffensive ausgesprochen stilvoll.
Heckflossen, Orgien in Chrom und fette Achtzylinder: Auch wenn sie sich seit Jahren mit einem kantig-coolen Design um ein modernes Image bemühen, steht keine Automarke so sehr für das alte Amerika wie Cadillac. Damit soll jetzt Schluss sein: Mit dem Lyriq lancieren die Amerikaner ihr erstes reines Elektroauto, zu Preisen ab 59.990 Dollar. Ob er auch hierzulande angeboten wird, ist noch unklar.
Der Crossover basiert auf einer neuen Elektroplattform namens Ultium. Beim knapp fünf Meter langen Lyriq sind Akkus mit einer nutzbaren Kapazität von etwas über 100 kWh verbaut, die für mehr als 500 Kilometer Normreichweite stehen. Auch bei der Ladetechnik haben sie in Detroit nicht gespart: Für zu Hause gibt es bis zu 19,2 kW Ladeleistung (AC) und am Fastcharger zieht der Lyriq den Strom mit bestenfalls 190 kW (DC).
Allradantrieb kommt später
Den Antrieb übernimmt dabei zunächst eine 250-kW-Maschine (340 PS) im Heck. Von 0 auf 100 beschleunigt der Lyriq damit in weniger als fünf Sekunden. Wer noch mehr Power und Traktion will, den bitten die Amerikaner um etwas Geduld bis zum neuen Modelljahr: Dann gibts noch eine zweite Maschine im Bug, die Leistung steigt auf 367 kW (500 PS) und der Antrieb erfolgt über alle vier Räder.
Verpackt ist das Ganze in einer erfrischend modern gezeichneten Karosserie. Die markanten Lichtspiele im geschlossenen Kunststoffkühler sind aber das Einzige, was den Lyriq vom konventionellen SUV unterschiedet. Und vielleicht das flache Dach mit dem sanft abfallenden Heck sowie die Türen mit den bündigen Griffen, die man nur antippen muss, damit einem die Türen automatisch entgegenschwingen. Innen verwöhnt der Lyriq die Passagiere im Fond mit viel Platz und in der ersten Reihe mit einem modernen Cockpit. Das wird von einem 33 Zoll großen Display dominiert, das sich im sanften Schwung bis über die Mittelkonsole legt.
Eine Plattform auf der Höhe der Zeit, ein modernes Design, ein cooles Infotainmentsystem und der derzeit vielleicht beste Autobahnassistent am Markt: Cadillac hat beim Lyriq einen guten Job gemacht. Zu den Exportaussichten machen die Amerikaner offiziell noch keine Angaben. Andererseits wollen sie im nächsten Frühjahr ankündigen, wie und mit welchen Modellen sie in Europa «signifikant wachsen» und den Exportanteil erhöhen wollen, um vom Elektroboom in Europa zu profitieren. Wäre ja gelacht, wenn es der Lyriq da nicht über den großen Teich schaffen würde.