Horror-SzenarioSo leer wäre der Supermarkt ohne Bienen
Das Bienensterben rafft weltweit die Völker dahin. Ohne Gegenmaßnahmen werden die Supermärkte künftig ein ziemlich reduziertes Angebot führen.

Bienen bestäuben etwa 80 Prozent der landwirtschaftlichen Nutz- und Wildpflanzen. Damit tragen sie entscheidend zur Nahrungsversorgung bei. Würden sie aussterben, müssten wir auf einen Drittel unserer Nahrung, besonders auf gesunde Nahrung, verzichten.
Die Angst vor einem Verschwinden der Bienen ist nicht unbegründet. Das Phänomen des Bienensterbens, auch Völkerkollaps genannt, dezimiert seit einigen Jahren in den Wintermonaten weltweit die Bestände der Honigbienen. Noch ist die genaue Ursache nicht bekannt, doch dürfte es sich um ein fatales Zusammenspiel verschiedenster Faktoren wie Pestizide, Parasiten und Viren handeln. Bisher hat die Wissenschaft kein Gegenmittel gefunden. Als Sofortmaßnahme hat die EU seit Dezember den Einsatz von drei für Bienen gefährliche Pestizide eingeschränkt.
Leere Regale
Wie wichtig rasches Handeln ist, zeigt eine Aktion der US-Biosupermarktkette Whole Foods. Im Rahmen der «Share The Buzz»-Kampagne entfernten Mitarbeiter in einem Laden im US-Bundesstaat Massachusetts sämtliche Produkte, die es ohne Bienen und andere Bestäuber nicht mehr geben würde. Im letzten Jahr war die Früchte- und Gemüseabteilung dran. 237 Produkte oder ganze 52 Prozent des Sortiments verschwanden bei dieser Räumungsaktion.
Nun dehnte Whole Foods Market die Aktion auf die Milcherzeugnisse aus, wo ein Großteil an Milch, Joghurt, Butter und Käse ohne Bestäuber verschwinden würde. Dies, weil es einerseits ohne Bienen weniger Futterpflanzen für Milchkühe gäbe und andererseits die Früchte als Geschmacksgeber für diverse Joghurt- und auch Glacé-Sorten wegfallen würden.
Albert Einstein mag übertrieben haben, als er sagte «Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, kein Mensch mehr». Doch Tatsache ist: Ohne Bienen würde unser Speiseplan deutlich eintöniger und unappetitlich aussehen.
(L'essentiel/jcg)