Saison 2014So sieht der neue Rennwagen von Lotus aus
Das Formel-1-Team Lotus um Luxemburger Gerard Lopez hat am Wochenende seinen neuen Boliden vorgestellt. Auch andere Rennställe enthüllten ihre neuen Modelle.

Das Formel-1-Team Lotus hat am Wochenende seinen neuen Rennwagen vorgestellt. Die Nase des neuen Wagens ist weit nach unten gezogen und weist eine Teilung auf. Eine Spitze ist fünf Zentimeter kürzer als die andere. Mitbegründer Gerad Lopez hatte im Vorfeld der Präsentation Spannung erzeugt: «Unser Auto wird anders sein als alle anderen», sagte er im «L'essentiel»-Interview.
Auch Ferrari präsentierte seinen neuen Boliden: Eine «Rote Göttin» mit Staubsaugernase soll dem Rennstall im Kampf gegen Formel-1-Dauersieger Sebastian Vettel endlich die ersehnten Erfolge bescheren. Dabei soll der F14T das neue Top-Modell der Scuderia werden. Das Facelifting ist auch regelbedingt immens. Denn die Maximalhöhe der Nasen wurde von 55 Zentimeter auf 18,5 Zentimeter gesenkt.
Sauber-Wagen hat eine ähnliche Nase wie bei Lotus
Im Gegensatz etwa zu McLaren oder Williams wählte das Team um den bei Lotus abgewanderten Technikdirektor James Allison einen ganz speziellen Ansatz. In Höhe der Radaufhängung macht die Fahrzeugnase einen drastischen Schwung nach unten. Zudem ist sie breiter als bei den bisher bekannten Konkurrenzmodellen.
Vor diesen Aufgaben stand auch das Sauber-Team, das seinen neuen Wagen am Sonntag vorab im Internet vorstellte. Auch der von einem Ferrari-Motor angetriebene C33 fällt durch die weit nach unten gezogene Nase auf. Nach Angaben der Schweizer wurden bei dem Anthrazit lackierten Wagen zudem die Kühllufteinlässe großzügiger konstruiert als beim Vorgängermodell.
Schauen Sie sich die neuen Formel-1-Modelle in der Bildstrecke oben an.
(L'essentiel mit dpa)
Die wichtigsten optischen Veränderungen der Boliden in der Saison 2014:
Die FAHRZEUGNASE: Sie ist drastisch abgesenkt. Zuletzt war eine Maximalhöhe von 55 Zentimetern erlaubt. Nun sind es nur noch 18,5 Zentimeter von der Spitze der Rennwagen zum Boden. Die Nasen liegen damit unwesentlich höher als der Frontflügel. Der Grund für die Änderung: Durch die noch tiefer liegende Wagenspitze soll bei Kollisionen die Gefahr weiter gemindert werden, dass andere Piloten von ihr getroffen werden.
Der FRONTFLÜGEL: Er ist schmaler geworden. Statt 1,80 Metern beträgt die erlaubte Maximalbreite 1,65 Meter. Auswirkung hat das auf die sogenannten Endplatten, die für die Luftführung vor den Vorderreifen wichtig sind.
Der HECKFLÜGEL: Das untere Heckflügel-Element, der sogenannte Beamwing, ist nicht mehr erlaubt. Für die Ingenieure besteht auch hier die Herausforderung darin, den dadurch verlorenen Abtrieb zu kompensieren.
Der AUSPUFF: Nur noch ein Endrohr ist erlaubt. Bislang wurden die Abgase über zwei seitliche Kanäle abgeleitet - und so auf das Heck geführt, dass auch dadurch weiterer Abtrieb erreicht wurde - sprich: eine bessere Straßenlage. Das neue Endrohr muss mittig angebracht sein. Es ist um fünf Grad nach oben abgewinkelt und liegt unter dem Heckflügel.
Nicht sichtbar sind weitere gravierende Veränderungen. Die zweifelsohne größte ist die Motorenreform. Statt der 2,4 Liter-Saugmotoren mit acht Zylindern werden die Wagen nun von 1,6-Liter-Turbomaschinen angetrieben mit sechs Zylindern. Hinzu kommt das deutlich komplexere Hybridsystem ERS (Energy Recovery System), das nicht mehr 82 PS für 6,67 Sekunden, sondern 160 PS für 33,3 Sekunden zusätzlich leistet. Wegen der schwereren Batterien wurde auch das Maximalgewicht angehoben. Waren bisher 642 Kilogramm - Auto und Fahrer - erlaubt, sind es nun 690 Kilogramm.(dpa)