Cactus-GütesiegelSo streng werden Kühe in Luxemburg kontrolliert
LUXEMBURG - Die heimischen Viehzüchter produzieren pro Jahr 2000 Tonnen Fleisch für die Cactus-Supermärkte. Doch bis zum Verkauf im Markt ist es ein langer Weg.

Bis das Fleisch im Supermarkt landet, muss es eine Reihe von Kontrollen passieren.
Die Marke «Cactus-Rëndfleesch vum Lëtzebuerger Bauer» feiert 2016 ihr bereits 20-jähriges Bestehen. Das staatlich anerkannte Rindfleisch-Gütesiegel geht auf eine Kooperation zwischen der Supermarktkette Cactus und der Genossenschaft Convis zurück. Seit der Gründung des Netzwerks haben die Landwirte 86.606 Rinder, also 35.387 Tonnen Fleisch, an Cactus geliefert. Im Jahr 2015 hat der Händler 2000 Tonnen Fleisch unter dem Qualitätslabel vermarktet. 93 Prozent des Fleisches stammt von luxemburgischen Bauernhöfen, sieben Prozent von Erzeugern aus der Großregion.
Der Pflichtenkatalog des Netzwerkes konzentriert sich vor allem auf Aspekte der Ernährungssicherheit, eine tiergerechte Unterbringung und den Schutz der Natur. Auf Kontrollen wird viel Wert gelegt. «Auf dem Bauernhof schauen wir uns den Ammoniakgehalt in der Luft an, um sicher zu sein, dass der Viehstall gut belüftet ist. Wir messen außerdem den pH-Wert des Fleisches, um sicherzustellen, dass die Tiere während des Transports nicht unter Stress gestanden haben», erklärt Pierre Geipel von Convis. Entlang der Lieferkette wird eine Reihe an Kontrollen durchgeführt, bevor das Fleisch im Supermarkt verkauft wird. Rund 100 Metzger in den Cactus-Märkten dokumentieren jedes Stück, das sie mit dem Messer durchschneiden. Stichprobenweise werden genetische Tests durchgeführt, um zu sehen, dass sie ihre Arbeit auch richtig gemacht haben.
Kunden können die Informationen über das Tier auf der Verpackung finden. Interessierte können auch Jean Berchem in Olm einen Besuch abstatten, der 400 Rinder an Cactus geliefert hat. Die Kontrollen werden von den luxemburgischen Veterinärdiensten ergänzt, während eine externe Firma die Einhaltung der Charta überwacht.
(Séverine Goffin/L'essentiel)