Police Grand-Ducale gibt Tipps: So verhältst du dich bei einem Überfall richtig

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Police Grand-Ducale gibt TippsSo verhältst du dich bei einem Überfall richtig

LUXEMBURG – In den vergangenen Tagen hat die Polizei vermehrt über gewalttätige Übergriffe im Großherzogtum berichtet. Im Gespräch mit L'essentiel erklären die Beamten, wie man in solch einer Extremsituation reagierensollte.

Séverine Goffin
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Séverine Goffin
Lautes Schreien hilft, bei Überfällen auf sich aufmerksam zu machen.

Lautes Schreien hilft, bei Überfällen auf sich aufmerksam zu machen.

DR (Symbolbild)

Jüngst häuften sich die Meldungen über gewalttätige Übergriffe im Großherzogtum. Erst vergangenen Montag wurde ein Jugendlicher von drei Unbekannten bedroht und zur Herausgabe seiner Wertgegenstände gezwungen. Erbeutet haben die Angreifer dabei seinen Pullover, sowie seine Umhängetasche. Das ist nur einer von den zahlreich gemeldeten Überfällen, die innerhalb einer Wochen im Land verübt wurden.

Um Menschen auf solche Extremsituation vorzubereiten, gibt die Polizei Ratschläge, wie man sich bei Vorfällen dieser Art verhalten sollte. «Sie sollten so schnell wie möglich die Notfallrufnummer 113 wählen, damit wir die Polizei in der Umgebung alarmieren können», so die Police Grand-Ducale in einem Gespräch mit L'essentiel. Dabei sollten Betroffene möglichst viele Details zu den Tätern nennen, um die Fahndung nach ihnen für die Beamten zu erleichtern. Vor allem eine Personenbeschreibung und «wohin die Täter geflohen sind», seien dabei besonders hilfreich, betont Marc Ragnacci, Leiter der nationalen Stelle für Kriminalprävention.

Laute Schreie, um auf sich aufmerksam zu machen

Um Angreifer abzuschrecken und andere Passanten zu warnen, empfiehlt er außerdem, «zu schreien und Lärm zu machen». Dabei sollte man sich nicht scheuen, Unbeteiligte direkt anzusprechen «Sie mit dem blauen Mantel, helfen Sie mir», nennt Marc Ragnacci als Beispiel, für solch einen Hilferuf, denn Menschen tun häufig so, als würden sie nichts mitbekommen. Die Polizei weiß davon ein Lied zu singen: «Wir haben auch schon simulierte Überfalle im öffentlichen Raum durchgeführt, um zu sehen, wie die Leute reagieren». Das traurige Fazit der großherzoglichen Polizei: «Der Öffentlichkeit fehlt es leider an Zivilcourage», so Marc Ragnacci. Dabei sei jeder Fall anders zu bewerten: «Allein gegen drei Andere macht es keinen Sinn, sich verteidigen zu wollen und wegen einer Uhr noch einen Messerstich zu riskieren. Wir fordern die Leute auf, ihre Wertsachen bereitwillig herauszugeben», heißt es von dem Beamten.

Man kann weglaufen oder sich dem Täter physisch entgegenstellen, «sofern man sich dazu in der Lage fühlt». Für das Angriffsopfer kann dies durch Notwehr gerechtfertigt werden, für einen Zeugen durch die Hilfe für eine Person in Gefahr. Jedoch verweist er gleichzeitig auf «Verhältnismäßigkeit bei jeder ergriffenen Handlung». Marc Ragnacci erinnert in dem Zuge daran, dass Waffen wie Pfefferspray hierzulande verboten sind.

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