StraßenverkehrssicherheitSollen Radfahrer von Luxemburgs Straßen verbannt werden?
LUXEMBURG – Innerhalb von zehn Jahren ist die Zahl der Radfahrer, die in einen Verkehrsunfall verwickelt waren, gestiegen. Nun forderte eine Petition deren Verbot auf den Straßen, um die Sicherheit zu erhöhen und... die Umwelt zu schonen.
- von
- Nicolas Chauty

Bereits nach wenigen Stunden haben 400 Personen die Petition unterzeichnet.
Seit Dienstag liegt eine Petition zur Unterzeichnung bereit, in der ein Verbot von Fahrrädern auf Land- und Hauptstraßen in Luxemburg gefordert wird. Bis 16 Uhr, nur wenige Stunden nachdem die Petition online gestellt wurde, waren bereits fast 400 der 4500 Unterschriften zusammengekommen, die zu einer öffentlichen Debatte führen sollen. Der Anwohner, der die Petition initiiert hat, bedauert, dass es in Luxemburg zu gefährlich sei, die Fahrbahn mit den Zweirädern zu teilen.
Seiner Meinung nach ist es hierzulande selten möglich, beim Überholen den empfohlenen Abstand von 1,5 Metern zu einem Radfahrer sicher einzuhalten. Das Einhalten des obligatorischen Seitenabstands war schon im Frühjahr 2022 Gegenstand einer landesweiten Kampagne, wobei das Kollektiv Provelo damals daran erinnerte, dass die Zahl der Radfahrer in Luxemburg-Stadt zwischen 2021 und 2022 um 40 Prozent gestiegen ist.
Die traurige Bilanz der Entwicklung innerhalb eines Jahrzehntes: Zwischen 2010 und 2020 wurden in Luxemburg 629 Radfahrer Opfer eines Verkehrsunfalls, von denen neun starben, 192 schwer und 428 leicht verletzt wurden.
Staus, die durch Radfahrer verursacht werden
Ein Verbot von Radfahrern auf Straßen außerhalb geschlossener Ortschaften würde – so auch der Titel der Petition – «die Zahl der Unfälle zwischen Autos und Fahrrädern verringern». Der Verfasser des Gesuchs plädiert jedoch gleichzeitig für einen Ausbau des Radwegenetzes, damit Zweiräder mit einer Geschwindigkeit von 10 bis 30 Stundenkilometer fahren können, ohne sich der Gefahr deutlich schnellerer Autos auszusetzen.
Ein weiteres Argument ist, dass Radwege Staus reduzieren würden, die durch einen Radfahrer verursacht werden, an dem die Autos nicht vorbeikommen, insbesondere «während des Arbeitsbeginns und -endes». Der Petent zieht sogar die Umweltkarte und erinnert daran, dass diese Staus «den CO2-Ausstoß erhöhen.»
Während wir abwarten, wie weit diese Petition gehen wird, haben viele Follower sie schon in den ersten Stunden verspottet, indem sie zum Beispiel betonten, dass die drei Ziele «technisch gesehen auch erreicht werden könnten, wenn man Autos von den Straßen verbannt.» Andere freuten sich über die vermeintliche Feststellung, dass Radfahrer der Grund für den Verkehr in Luxemburg seien.

Der Petent möchte, dass Fahrräder nur noch innerhalb einer Ortschaft auf den Straßen fahren dürfen.