300 Millionen für Unterschrift: Spanische Liga will PSG wegen Mbappé-Deal verklagen

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300 Millionen für UnterschriftSpanische Liga will PSG wegen Mbappé-Deal verklagen

Der geplatzte Wechsel von Kylian Mbappé zu Real Madrid sorgt in Spanien für großen Ärger. Die spanische Liga spricht von einem Skandal und kündigt an, gerichtlich gegen die Mbappé-Verlängerung bei PSG vorzugehen.

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Kylian Mbappe hat seinen Vertrag bei PSG bis 2025 verlängert.

Kylian Mbappe hat seinen Vertrag bei PSG bis 2025 verlängert.

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Das sorgt in Spanien für rote Köpfe. Die Liga spricht davon, dass der Wechsel die «sportliche Integrität» gefährde.

Das sorgt in Spanien für rote Köpfe. Die Liga spricht davon, dass der Wechsel die «sportliche Integrität» gefährde.

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Spaniens Liga-Boss Javier Tebas bezeichnet die Verlängerung von Mbappé in Paris als «Beleidung für den Fußball».

Spaniens Liga-Boss Javier Tebas bezeichnet die Verlängerung von Mbappé in Paris als «Beleidung für den Fußball».

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Seit Samstag ist klar: Superstar Kylian Mbappé verlängert bei Paris Saint-Germain und gibt damit Real Madrid trotz monatelangen Bemühungen einen Korb. Während in Paris große Freude herrscht und Mbappé kurz nach dem Verkünden seines Bleibens drei Tore für PSG im Liga-Spiel gegen Metz schoss, ist in Spanien der Frust riesig.

Die spanische Liga kündigte am Samstag an, eine Klage gegen den Vertrag bei der Uefa den französischen Verwaltungs- und Steuerbehörden sowie der EU einzulegen. «Es ist skandalös, dass ein Verein wie PSG, der in der vergangenen Saison mehr als 224 Millionen Euro Verlust hatte, nachdem er in den letzten Spielzeiten Verluste von 700 Millionen Euro angehäuft hat, mit Personal-Kosten um die 670 Millionen für die laufende Saison so eine Vereinbarung treffen kann», schreibt La Liga in einer Medienmitteilung. 

«Vereinbarung attackiert wirtschaftliche Stabilität»

Die spanische Liga attackiert PSG frontal und schreibt, dass die Pariser «Sponsoring-Einnahmen in sehr zweifelhafter Höhe» generiert hätten und stehen Real zur Seite: «Diejenigen Vereine, die die Verpflichtung des Spielers vornehmen könnten, ohne dass ihre Bilanz beeinträchtigt wird, können ihn jetzt nicht verpflichten».

In der Mitteilung heißt es als weitere Begründung für die Klage, dass «diese Art von Vereinbarung  die wirtschaftliche Stabilität des europäischen Fußballs attackiert sowie die Hunderttausenden Jobs und die Integrität des Sports gefährdet». Schon vor der bestätigten Vertragsunterschrift hatte Mbappés Verbleib in Paris für heftige Reaktionen in Spanien gesorgt.

«Beleidigung für den Fußball»

Der Chef der spanischen Liga, Javier Tebas, wetterte bei Twitter, die Art und Weise der wohl sehr teuren Verlängerung sei eine «Beleidigung» für den Fußball. PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi sei «so gefährlich wie die European Super League». Real war allerdings eines der Gründungsmitglieder eben jener Super League, die im vergangenen Jahr kläglich gescheitert war.

Der Mbappé-Verbleib in Paris kommt etwas überraschend. Vergangene Woche hatte sich der 23-Jährige mit Real eigentlich bereits auf einen Vertrag geeinigt, der dem Weltmeister von 2018 eine Unterschriftsprämie von rund 136 Millionen Franken eingebracht hätte. Nun konnte PSG seinen Superstar allerdings doch zur Vertragsverlängerung überreden.

Laut französischen Medien soll der Stürmer in Zukunft in Paris bei der Wahl von Sportchef und Trainer mitreden dürfen. Und er soll sehr viel Geld verdienen. Die «Marca» schreibt von einem Unterschriftsbonus in der Höhe von rund 300 Millionen Euro und einem Netto-Gehalt von 100 Millionen Euro.

(L'essentiel/flo/dpa)

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