Gegen SchwuleneheSpende bringt Mozilla-Chef schnell zu Fall
Vorstandschef Brendan Eich von Mozilla tritt nach wenigen Tagen im Amt zurück. Grund dafür ist, dass er sich 2008 gegen die gleichgeschlechtliche Ehe engagiert hatte.

Als Brendan Eich am 24. März 2014 zum CEO aufgestiegen war, reagierten Mozillas Nutzer mit Boykotten. (Bild: Screenshot Süddeutsche)
Der Mitgründer der Internet- und Softwareorganisation Mozilla, Brendan Eich, tritt als Vorstandschef zurück. Das teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Grund ist Eichs Unterstützung des Verbots der Homo-Ehe in Kalifornien, die bei zahlreichen Angestellten des Unternehmens und Usern des Mozilla-Internet-Browsers Firefox Verärgerung und Protest ausgelöst hatte.
Der Vorfall liegt eigentlich schon sechs Jahre zurück. 2008 hatte Eich 1000 Dollar für eine Kampagne gespendet, mit der eine Verfassungsänderung unterstützt wurde, wonach in Kalifornien nur die Ehe zwischen Mann und Frau gesetzlich anerkannt wurde. Der Oberste Gerichtshof der USA hatte die Verfassungsänderung im vergangenen Jahr allerdings verworfen.
«Wir müssen das besser machen»
Der Fall war bereits länger bekannt gewesen, hatte jedoch neue Dynamik erhalten, als Eich am 24. März 2014 zum CEO aufgestiegen war. Empörte Reaktionen und Boykotte waren die Folge. Die Aufsichtsratsvorsitzende Mitchell Baker entschuldigte sich in einem offenen Brief im Internet. «Wir haben uns nicht verhalten, wie man das von Mozilla erwartet», schrieb sie. «Wir haben nicht schnell genug gehandelt und uns mit den Leuten auseinandergesetzt, als die Kontroverse begonnen hat. Wir bedauern das. Das müssen wir besser machen.»
(L'essentiel Online/sts/sda)