«RIOT» – Spielen Sie zivilen Ungehorsam!

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«RIOT»Spielen Sie zivilen Ungehorsam!

Im Krawallsimulator «RIOT» können Gamer grosse Proteste der Weltgeschichte nachspielen. Die virtuellen Pflastersteine sollen noch diesen Sommer fliegen.

Der Name ist Programm: Im Indiegame «RIOT» wird demonstriert, bis die Fetzen fliegen. Ziel ist es, zivil so ungehorsam zu sein, dass die Staatsmacht in die Knie gezwungen wird. Dabei setzt das vom gleichnamigen italienischen Indie-Label entwickelte Spiel aber nicht auf fiktive Unruhen.

«RIOT» ist in vier Kampagnen beziehungsweise Protestbewegungen unterteilt: Im 8-Bit-Italien versucht man, den Bau für die Strecke des Hochgeschwindigkeitszuges («Treno ad alta velocità») zu verhindern. In Griechenland krawallt man gegen die geplante Restmülldeponie in Keratea, in Spanien mobilisiert man die «Empörten» («Indignados») in der «Bewegung 15. Mai» und in Ägypten kann man die Unruhen auf dem Tahrir-Platz nachspielen.

Keine körperlichen und materiellen Schäden

Einen großen Vorteil hat das Protest-Game: Im Vergleich zum echten Leben ist der einzige Preis, den man für die Krawalle zu bezahlen hat, derjenige für das Spiel. Unklar ist, ob die Entwickler das Game mit zusätzlichen Add-ons erweitern, wie etwa der 1.-Mai-Nachdemo in Zürich oder den Riots in Los Angeles 1992, und ob es auch die Möglichkeit gibt, friedlich per Sitzdemo zu protestieren.

Sollte dies nicht der Fall sein, können Spieler jede beliebige Unruhe im enthaltenen Editor selber designen – ob sie nun aus dem echten Leben gegriffen ist oder nicht. «RIOT» soll diesen Sommer für PC, Mac, iOS, Android und die mittlerweile vor dem Konkurs stehende Ouya-Plattform erhältlich sein.

(L'essentiel/Ill-FiL)

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