Gestürzter Präsident – Spionage und Aufruf zur Gewalt – Mursi angeklagt

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Gestürzter PräsidentSpionage und Aufruf zur Gewalt – Mursi angeklagt

Mohammed Mursi muss sich nach seinem Sturz vor der ägyptischen Justiz verantworten. Ihm werden Spionage, Schädigung der Wirtschaft und Anstiftung zur Gewalt zur Last gelegt.

Der gestürzte ägyptische Präsident Mursi soll zu Gewalt gegen Demonstranten aufgerufen haben. (Bild: Keystone/AP/Fredrik Persson)

Der gestürzte ägyptische Präsident Mursi soll zu Gewalt gegen Demonstranten aufgerufen haben. (Bild: Keystone/AP/Fredrik Persson)

Bei der ägyptischen Staatsanwaltschaft sind Anzeigen gegen den gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi und mehrere Anführer der islamistischen Muslimbruderschaften eingegangen. Die Vorwürfe umfassten Spionage, Schädigung der Wirtschaft und Aufruf zur Gewalt gegen Demonstranten, teilte die Staatsanwaltschaft am Samstag mit.

Betroffen sind nach Angaben der Behörde neben Mursi acht Führungspersönlichkeiten der Muslimbruderschaft, darunter ihr Vorsitzender Mohammed Badie und der stellvertretende Chef der Partei der Muslimbrüder, Essam Al-Erian.

Befragung der Betroffenen geplant

Wer Mursi und die Islamisten angezeigt hat, teilte die Behörde nicht mit. Sie werde nun die Vorwürfe prüfen und eine Befragung der Betroffenen vorbereiten. Bis es zu einer formellen Anklageerhebung kommt, könnten Tage, wenn nicht gar Monate vergehen.

Das Militär hatte Mursi vor eineinhalb Wochen gestürzt und hält ihn seither in Gewahrsam. Zehntausende Menschen demonstrierten in Kairo bis zum frühen Samstagmorgen für Mursi und forderten seine Wiedereinsetzung als Staatsoberhaupt.

Nach Mursis Sturz war es mehrfach zu Krawallen gekommen. So waren vor einer Woche nach den Freitagsgebeten Anhänger und Gegner Mursis in mehreren Städten aufeinander losgegangen. Dutzende Menschen starben bei den Zusammenstößen.

(L'essentiel Online/jbu/sda)

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