ImmobilienmarktStaat kontert Preisschraube mit Bau-Offensive
LUXEMBURG - Die Nationale Gesellschaft für verbilligtes Wohneigentum SNHBM will jährlich dreimal so viele günstige Wohnungen bauen wie bisher.

250 Wohnungen will die Nationale Gesellschaft für verbilligtes Wohneigentum jährlich neubauen.
Die Nachfrage nach günstigen Wohnungen war in Luxemburg noch nie so groß wie derzeit. Deshalb will die SNHBM («Société nationale des habitations à bon marché») ihr Angebot im ganzen Land ausweiten. Seit 2005 bietet die Organisation rund 80 neue Wohnungen jährlich an, bis 2025 sollen es mehr als dreimal so viele sein – 250 Stück sollen jedes Jahr entstehen.
Dafür soll das jährliche Budget der öffentlichen Einrichtung, an der der Staat 51 Prozent hält, von 30 auf 56 Millionen Euro erhöht werden. Als Lösung gegen die immer teurer werdenden Wohnungen im Land sieht SNHBM-Direktor Guy Entringer das jedoch nicht: «Der Staat ermutigt uns zwar, mehr zu bauen, doch unsere 250 Wohnungen im Jahr machen gerade einmal fünf Prozent aus».
142 Wohnungen in 2014 fertiggestellt
Die Nachfrage ist dementsprechend groß. Mit vier Euro pro Quadratmeter sind die Mietpreise rund vier- bis fünfmal billiger als auf dem freien Markt. Gleiches gilt für Kaufpreise: 3000 statt im Schnitt 4323 Euro kostet der Quadratmeter bei der SNHBM.
Die Gesellschaft kündigte am Mittwoch außerdem an, noch im Jahr 2015 auf dem Kirchberg, in Diekirch, Mersch, Schüttringen, Grevenmacher, Monnerich und Hostert mit dem Bau von insgesamt 260 Wohnungen zu beginnen. In Olm sollen 800 entstehen.
2014 wurde der Bau von 142 Wohnungen abgeschlossen, 25 Millionen Euro wurden in Baustellen investiert. Die Gesellschaft machte einen Umsatz von 21,8 Millionen Euro, ein leichtes Plus von 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
(Thomas Holzer/L'essentiel)