Statec: Luxemburgs Wirtschaft stagniert – aber es gibt auch gute Nachrichten

Publiziert

StatecLuxemburgs Wirtschaft stagniert – aber es gibt auch gute Nachrichten

LUXEMBURG – In ihrem am Dienstag veröffentlichten Konjunkturreport berichten die Analysten vom nationalen Statistikamt von einer «nahezu stagnierenden Aktivität» an den Luxemburger Märkten. Besonders betroffen sind demnach zwei Sektoren.

Thomas Holzer
von
Thomas Holzer
Als Silberstreif am Horizont lässt sich sagen, dass Luxemburg weiterhin ein stabiles und dynamisches Vorbild in Europa ist.

Als Silberstreif am Horizont lässt sich sagen, dass Luxemburg weiterhin ein stabiles und dynamisches Vorbild in Europa ist.

(Photo: Shutterstock)

Die Aussichten für Luxemburgs Wirtschaft sind aktuell nicht gerade rosig. Der Druck der Zinsmärkte ist hierzulande deutlich spürbar. Die steigenden Zinsen wirken sich dabei in erster Linie auf den Immobilienmarkt sowie den Bausektor aus. Dies meldet das Statistikinstitut Statec in seinem am heutigen Dienstag veröffentlichten Konjunkturbericht.

So schreiben die Analysten: «Zu Beginn des Sommers tendierte die Stimmung der Unternehmen außerhalb des Finanzsektors zu einem Rückgang der Aktivitäten. Diese Bewegung ist sowohl in Luxemburg als auch in der gesamten Eurozone zu beobachten (...) Dennoch ist das Ausmaß des Rückgangs in Luxemburg relativ gesehen größer, insbesondere bei den Unternehmen in der Industrie und im Baugewerbe.»

Kränkelt Luxemburgs Wirtschaft wirklich?

Verkaufspreise für Häuser sind in der gesamten Eurozone nirgends so stark gesunken wie in Luxemburg (minus 4,1 Prozent). Gute Nachrichten also für Hauskäufer in Anbetracht eines traditionell hochpreisigen Marktes? Nicht ganz, denn diese Einwicklung geht in erster Linie mit einem Rückgang der Transaktionen insgesamt einher (minus 50 Prozent über ein gesamtes Jahr Anfang 2023).

Das alles sind Symptome einer kränkelnden Wirtschaft und ist auch auf die relativ niedrige geleistete Arbeitszeit im Land zurückzuführen. Diese liegt weiterhin unter dem Niveau von 2019 und so arbeiten Beschäftigte im Durchschnitt 33 Wochenstunden bei einem konstanten Anstieg der Lohnkosten durch eine Mehrzahl an Indexierungen. Alles in allem stehen die Zeichen eher auf Stagnation als auf Wachstum.

Vorsichtig positive Nachrichten gibt es zumindest hinsichtlich der Verbraucherpreise. Hier ist die Inflation auf das Jahr gesehen auf 3,2 Prozent gesunken, was sich in niedrigeren Energie- und Lebensmittelpreisen niederschlägt. Gerade in letzterem Fall könnte das Pendel aber wieder aufgrund der weltweiten Dürren, das Klimaphänomens El Niño und geopolitischen Krisen in die andere Richtung schwingen. Außerdem ist laut Analysten mit einem Anstieg der Preise für Dienstleistungen zu rechnen.

Was weiter gestiegen ist, sind die Steuereinnahmen – vor allem durch die privaten Haushalte. Gerade auch durch Konsumsteuern, die im zweiten Quartal vermehrt Geld in die Staatskasse gespült haben.

Laut den Statec-Analysten sei es jedoch wichtig, die aktuell negative Dynamik nicht zu überinterpretieren. Luxemburg bleibt nach wie vor eine der leistungsfähigsten Volkswirtschaften Europas mit hoher Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit.

Deine Meinung

0 Kommentare