Luxemburg: Steht der nächste Rekordsommer vor der Tür?

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LuxemburgSteht der nächste Rekordsommer vor der Tür?

LUXEMBURG – Nach den aktuellen Modellrechnungen könnte die Durchschnittstemperatur für die Sommermonate leicht über dem Normalwert liegen. Wetterexperte Luca Mathias erklärt die Prognosen.

Pascal Piatkowski
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Pascal Piatkowski
20200805. Luxembourg-Ville.
Illustration beau temps.
Photo Julien Garroy / Editpress

Viele Luxemburger warten bereits sehnlichst auf heiße Sommertage.

Editpress/Alain Rischard

Auch wenn es zurzeit noch nicht richtig so anfühlt, ist es bis zum Sommer nicht mehr lange hin. Heiße Sommertage waren in den vergangenen Jahren – allen voran in 2019 – keine Seltenheit. L'essentiel hat bei Luca Mathias, Meteorologe beim Wetterdienst Meteolux nachgefragt, ob uns erneut ein Rekordsommer erwartet.

«Die aktuellen Modellrechnungen von Anfang April deuten auf eine positive Anomalie der Durchschnittstemperatur von etwa einem Grad Celsius für die Sommermonate im Vergleich zur Referenzperiode von 1993 bis 2016 hin», erklärt der Meteorologe. Es sei jedoch noch zu früh, um zu sagen, ob der absolute Hitzerekord in diesem Jahr gebrochen wird. Mit einer Temperatur von 39 Grad Celsius war der 25. Juli 2019 der wärmste Tag in der Referenzperiode. «Die Monate Juni, Juli und August werden wahrscheinlich dem Trend der letzten Jahre folgen, die von mehreren heißen Tagen und einer großen Trockenheit geprägt waren», gibt er an.

Zwischen 2012 und 2020 wurden jedes Jahr mindestens vier Hitzetage gemessen, also Höchsttemperaturen von 30 Grad Celsius – doppelt so viele wie zwischen 2000 und 2020. Das Jahr 2015 verzeichnete diesbezüglich einen Rekord von 18 Hitzetagen pro Jahr. «Es ist also durchaus wahrscheinlich, dass die Temperaturen in diesem Sommer über 30 Grad Celsius steigen werden, aber neue Rekorde sind nicht garantiert», betont Luca Mathias.

Was den Niederschlag betrifft, so lassen die aktuellen Modelle keine zuverlässigen Vorhersagen zu. «Gewitter werden sicherlich auftreten, aber es ist unmöglich, lokale Extremereignisse vorherzusagen», so der Meteorologe von Meteolux.

Die internationale Regierungsorganisation Uno hat kürzlich darauf hingewiesen, dass das Wetterphänomen El Niño mit hoher Wahrscheinlichkeit im Jahr 2023 auftreten wird, die möglichen Auswirkungen für Luxemburg wären jedoch marginal. «Nach unserem Kenntnisstand hat El Niño nur einen begrenzten Einfluss auf das Wetterregime in Europa», beruhigt Luca Mathias. «Wenn es jedoch extrem stark ist, könnte es in West- und Mitteleuropa im Winter zu trockeneren Bedingungen führen.»

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