Folgen in LuxemburgSteigen wegen Trump jetzt unsere Spritpreise?
LUXEMBURG – Tanken könnte schon bald noch teurer werden: Die wieder eingesetzten US-Sanktionen gegen den Iran treiben die Rohölpreise auf den höchsten Stand seit 2014.

Nachdem Trump neue Sanktionen gegen den Iran beschlossen hat, sind in Luxemburg höhere Spritpreise zu erwarten. Auf dem Weltmarkt steuert Rohöl auf ein Dreijahreshoch zu: Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Mittwochmorgen 77,20 Dollar und damit fast 1,5 Prozent mehr als noch am Vortag. Seit letzter Woche beträgt der Anstieg rund fünf Prozent.
Der Preis an den Zapfsäulen hängen im Großherzogtum vom Rohölpreis und vom Wechselkurs des US-Dollars zum Euro ab, wie Jean-Marc Zahlen von der Fedil erklärt: «Feiertage oder lange Wochenenden haben keinen Einfluss auf die Luxemburger Preise.» Er ergänzt: «Es ist daher schwer vorauszusagen, in welche Richtung der Kraftstoffpreis an den Luxemburger Säulen sich entwickeln wird in den nächsten Tagen und Wochen.»
Romain Hoffmann von der Groupement pétrolier luxembourgeois ist allerdings der Meinung, dass ein Anstieg unvermeidlich sei: «Die Kosten eines Barrels Öl gehen derzeit immer weiter nach oben. Und die geopolitische Lage ist einer der Hauptfaktoren.» Auch beim größten Luxemburger Energiekonzern Encevo rechnen die Verantwortlichen mit einer Verteuerung: «Bei den Energie- und Ölpreisen weist die Tendenz derzeit nach oben», sagte Encevo-Chef Jean Lucius.
Rohöl ist ohnehin schon knapp
Rohöl auf dem Weltmarkt ist derzeit knapp, denn das Opec-Kartell hat seine Drosselung der Förderung eingehalten. Die Lager sind nicht mehr übervoll und Angebot und Nachfrage sind wieder in Balance.
Nach Trumps Entscheidung ist davon auszugehen, dass die Ölförderung im Iran zurückgeht. Iran ist bislang der drittgrößte Exporteur der Opec-Staaten. Was die Spritpreise außerdem verteuert: der stärkere Dollar. Öl wird wie andere Rohstoffe auch in der US-Währung gehandelt. Der Dollar notierte nach Trumps Iran-Entscheid gegenüber vielen anderen Währungen höher, weil er diesmal als sicherer Hafen gesucht war. Am Mittwoch kostet ein Dollar 84 Euro-Cent.
(L'essentiel/ish/sw)