«Land zum Stillstand bringen»Streik gegen Rentenreform – Franzosen prügeln sich mit der Polizei
Am Dienstag riefen die Gewerkschaften zu landesweiten Streiks gegen die neue Rentenverordnung auf. Störungen gab es auf den Straßen, im Bahn- und im Flugverkehr.
Frankreich steht vor einer Rentenreform: Bis Sonntag um Mitternacht hat der französische Senat Zeit, das Gesetz zu bereinigen. Zwei Wochen darauf muss die Regierung entscheiden, ob das Gesetz per Verordnung durchgesetzt wird.
Nun haben die Gewerkschaften erneut zu Streiks und Protesten aufgerufen. Mit Folgen: Die Proteste haben am Dienstag in Frankreich zu massiven Behinderungen geführt. Erhebliche Störungen gab es im Bahn- und Nahverkehr, Flüge fielen aus und auch bei der Müllabfuhr und an Schulen sollte die Arbeit ruhen.
Proteste sollen «Frankreich zum Stillstand bringen»
Nach Angaben der Gewerkschaft CGT wurde an sämtlichen Raffinerien des Landes die Auslieferung von Kraftstoff blockiert. Aus einigen Großstädten wurden Straßenblockaden gemeldet. Vielerorts waren Kundgebungen geplant. Der Protest solle «Frankreich zum Stillstand bringen», hieß es in verschiedenen Aufrufen. Am Mittwoch soll weiter gestreikt werden.
Derzeit liegt das Renteneintrittsalter in Frankreich bei 62 Jahren. Tatsächlich beginnt der Ruhestand im Schnitt aber später: Wer nicht lang genug eingezahlt hat, um Anspruch auf eine volle Rente zu haben, arbeitet länger. Mit 67 gibt es dann, unabhängig von der Einzahldauer, Rente ohne Abschlag – dies will die Regierung beibehalten.
Zentrales Vorhaben von Macron
Das Alter für den regulären Beginn der Rente will Frankreichs Mitte-Regierung allerdings schrittweise von 62 auf 64 Jahre anheben. Außerdem soll die Zahl der nötigen Einzahlungsjahre für eine volle Rente schneller steigen.
Dafür soll die monatliche Mindestrente etwa 1200 Euro hochgesetzt werden. Die Reform gilt als eines der zentralen Vorhaben von Präsident Emmanuel Macron. Im Moment berät der Senat über die Reform.