8100 PSStudenten-Rakete hebt allein mit Kerzenwachs ab
Mehrfach musste der Start verschoben werden, doch nun hat es geklappt: Die Öko-Rakete von Bremer Studenten schoss 1500 Meter in die Höhe.

Aller guten Dinge sind vier – zumindest wenn es um den Start einer völlig neuen Art von Rakete geht. Denn ganze dreimal hatte das Wetter im nordschwedischen Kiruna den Verantwortlichen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Das Projekt drohte zu scheitern.
Doch am Samstag um Punkt 11.57 Uhr war es schließlich so weit: Die von Studenten der Universität Bremen entwickelte Zephyr-Rakete hob ab und brachte es innerhalb von Sekunden auf 1500 Meter Flughöhe.
Große Erleichterung – kleiner Wermutstropfen
Das Besondere: Das Flugobjekt vom Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (Zarm) ist mit einem Hybrid-Raketenantrieb ausgestattet, der ausschließlich mit Paraffin (Kerzenwachs) und flüssigem Sauerstoff arbeitet. Damit erreichte die Rakete bei der Premiere rund 8100 PS.
«Wir sind alle unglaublich froh, dass der Start nun geklappt hat. Eine Flughöhe von 1500 Metern ist zwar weniger als erwartet, aber das liegt wahrscheinlich daran, dass wir bei diesem Versuch übervorsichtig waren und zu wenig Sauerstoff getankt haben», so Projektleiter Peter Rickmers in einer Mitteilung. Ursprünglich hätte die Rakete es bis in 4000 Meter Höhe schaffen sollen.
Jetzt werden die Daten ausgewertet
Woran es tatsächlich lag, muss das noch zu bergende Flugobjekt zeigen. Bis 500 Meter vor der Landung habe dieses noch ein GPS-Signal abgegeben, teilt die Hochschule mit. Damit stünden die Chancen gut, dass die Rakete wieder gefunden werde. «Die gesammelten Daten werden dann eingehend analysiert und hoffentlich für eine verbesserte Version des Antriebs für das Stern-2-Projekt genutzt», so Rickmers.
Die Zephyr-Rakete wurde über das Programm Stern (Studentische Experimental-Raketen) des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) finanziert.
(L'essentiel/fee)