Studie: Crowdfunding & Co boomen in Europa

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Studie: Crowdfunding & Co boomen in Europa

2,96 Milliarden Euro haben Unternehmen in Europa im vergangenen Jahr über alternative Finanzierungswege wie Crowdfunding jenseits von Bankkrediten eingesammelt.

Der Cupcake-Laden «Jake loves cake» in Bremen wurde über ein Crowdfunding-Projekt im Internet finanziert.

Der Cupcake-Laden «Jake loves cake» in Bremen wurde über ein Crowdfunding-Projekt im Internet finanziert.

DPA/Ingo Wagner

Kapital aus dem Netz oder vom Nachbarn: Kleine Unternehmen, Start-ups oder Privatleute bekommen in Europa immer häufiger Geld über alternative Finanzierungsformen. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie der Beratungsgesellschaft Ernst & Young und des Center for Alternative Finance der Universität Cambridge hervor. Demnach sammelten Unternehmen in Europa im vergangenen Jahr 2,96 Milliarden Euro über alternative Finanzierungswege jenseits von Bankkrediten ein. Der Markt hat sich damit innerhalb von zwei Jahren versechsfacht.

Besonders beliebt seien Direktdarlehen von Privatpersonen und die Schwarmfinanzierung, das sogenannte Crowdfunding, im Internet. Für die Studie wurden Daten von Branchenverbänden und Online-Plattformen für alternative Finanzierungen ausgewertet. «Das ist ein gutes Signal für junge Firmen», erklärte Christopher Schmitz, Partner bei Ernst & Young. «Die Finanzierungsmöglichkeiten für gute Ideen und Projekte erweitern sich, sie sind nicht mehr allein auf den Bankkredit oder Risikokapitalgeber angewiesen.» Der Studie zufolge sind die neuen Möglichkeiten, an Kapital zu kommen, vor allem für kleine und mittlere Unternehmen interessant.

Der Löwenanteil alternativer Finanzierungen entfällt mit einem Volumen von 2,34 Milliarden Euro auf Großbritannien, gefolgt von Frankreich (154 Millionen Euro) und Deutschland (140 Millionen Euro). Das Crowdfunding & Co in Großbritannien so beliebt sind, hat Gründe. «Nach der Finanzkrise musste sich die Wirtschaft dort schnell nach alternativen Geldquellen umsehen, weil der traditionell starke Bankenstandort hart getroffen wurde», erklärte Schmitz. Zudem seien die gesetzlichen Regeln in Großbritannien weniger streng.

(L'essentiel/dpa)

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