BundesligaStuttgart muss runter, Frankfurt in die Relegation
Die Entscheidung ist gefallen: Das 1:3 in Wolfsburg spült den VfB Stuttgart in die 2. Bundesliga. Auf die Eintracht wartet nun ein Duell mit Nürnberg.

Die Stuttgarter steigen erstmals seit 41 Jahren ab. Seit dem Wiederaufstieg aus der 2. Bundesliga 1977 sind sie mehr und mehr ein Teil des Inventars in Deutschlands Spitzenfußball geworden. Ihre drei Meistertitel seit der Gründung der Bundesliga im Jahr 1963 verteilten sie auf drei verschiedene Jahrzehnte (1984, 1992, 2007).
Nach der jüngsten sportlichen Entwicklung kommt der direkte Abstieg des Dinosauriers – Hannovers war schon länger festgestanden – nicht überraschend. Unter Trainer Jürgen Kramny verloren die Schwaben ihren letzten sechs Spiele allesamt. Darunter war auch ein schmähliches 2:6 beim ebenfalls gefährdeten Werder Bremen.
Nach einer halben Stunde am Abgrund
Für die letzten beiden Spiele gegen Mainz und Wolfsburg zählten die Stuttgarter auf eine positive Wirkung durch die Rückkehr des verletzt gewesenen Kevin Großkreutz aus dem deutschen Weltmeister-Kader. Aber in dem mit 1:3 verlorenen Match gegen Mainz konnte Großkreutz kaum etwas bewirken. Und danach erlitt er eine Oberschenkelverletzung, sodass er in Wolfsburg nicht spielen konnte.
Wolfsburg, ohne Diego Benaglio und den an Rückenbeschwerden leidenden Ricardo Rodriguez spielend, benötigte weniger als eine halbe Stunde, um Stuttgart mit Toren von Maximilian Arnold und André Schürrle an den Rand des Absturzes zu bringen. Rund eine Viertelstunde vor dem Ende verkürzten die Stuttgarter mit einem Freistoß von Daniel Didavi zum 1:2, aber selbst ein Unentschieden hätte sie nicht vor dem Abstieg bewahrt. In der Nachspielzeit beseitigte erneut Schürrle mit dem 3:1 alle Fragen.
Werder rettet sich
Werder Bremen, ein weiterer Bundesliga-Traditionsclub mit sogar vier Meistertiteln, konnte in extremis, fünf Minuten vor Schluss, die Teilnahme an der Relegation verhindern und sich in Sicherheit bringen. Mit dem späten Tor des Senegalesen Papy Djilobodji siegte Bremen daheim gegen Frankfurt.
Die Frankfurter müssen sich nun in der Relegation in Hin- und Rückspiel gegen Nürnberg, den Dritten der 2. Bundesliga, retten.
Mainz in der Europa League
Borussia Mönchengladbach erreichte in souveräner Manier mit einem 2:0-Erfolg in Darmstadt das Saisonziel Champions League respektive Champions-League-Qualifikation.
Über einen beachtlichen Erfolg dürfen sich auch Mainzfreuen. Dank einem 0:0 daheim gegen den direkten Konkurrenten Hertha Berlin stellten die Mainzer den 6. Schlussrang und damit die Teilnahme an der Gruppenphase der Europa League sicher.
Guardiolas Abschied, Lewandowskis Marke
Trainer Pep Guardiola verabschiedet sich aus München stilvoll, mit einem ungefährdeten 3:1-Heimsieg gegen Schlusslicht Hannover. Die Schlussbilanz des alten und neuen Meisters ist beeindruckend. Er siegte in 28 von 34 Spielen. Die sechs nicht gewonnenen Partien teilen sich in vier Unentschieden und zwei Niederlagen auf. Nur Borussia Mönchengladbach (gegen Schluss der Vorrunde) und Mainz (in der Rückrunde) können sich rühmen, die allmächtigen Bayern in der Meisterschaft besiegt zu haben.
Mit seinem Tor zum 1:0 knackte Bayern-Stürmer Robert Lewandowski die 30-Tore-Marke. Dies hatte in der Bundesliga letztmals Dieter Müller (34 Treffer) in der Saison 1976/77 geschafft. Der Pole ist jedoch der erste Ausländer, dem dies gelingt.
Wolfsburg - VfB Stuttgart 3:1 (2:0)
30.000 Zuschauer. - Tore: 11. Arnold 1:0. 29. Arnold 2:0. 78. Didavi 2:1. 92. Schürrle 3:1
Werder Bremen - Eintracht Frankfurt 1:0 (0:0)
42.100 Zuschauer. - Tor: 88. Djilobodji 1:0.
Bayern München - Hannover 3:1 (2:0)
75.000 Zuschauer. - Tore: 12. Lewandowski 1:0. 28. Götze 2:0. 54. Götze 3:0. 66. Sobiech 3:1.
Mainz - Hertha Berlin 0:0
33.800 Zuschauer.
Hoffenheim - Schalke 1:4 (1:2)
30.150 Zuschauer. - Tore: 7. Huntelaar 0:1. 14. Choupo-Moting 0:2. 41. Uth 1:2. 56. Sané 1:3. 89. Schär (Eigentor) 1:4.
Augsburg - Hamburger SV 1:3 (1:1)
30.660 Zuschauer. - Tore: 11. Finnbogason 1:0. 36. Gregoric 1:1. 63. Müller 1:2. 75. Gregoric 1:3.
Bayer Leverkusen - Ingolstadt 3:2 (2:1)
29.220 Zuschauer. - Tore: 16. Leckie 0:1. 31. Aranguiz 1:1. 37. Kampl 2:1. 61. Kiessling 3:1. 69. Hartmann (Foulpenalty) 3:2.
Borussia Dortmund - 1. FC Köln 2:2 (1:2)
81.359 Zuschauer. - Tore: 11. Castro 1:0. 27. Modeste 1:1. 43. Jojic 1:2. 75. Reus 2:2.
Darmstadt - Borussia Mönchengladbach 0:2 (0:1)
16.500 Zuschauer. - Tore: 31. Hazard 0:1. 63. Hahn 0:2.
Schlusstabelle: 1. Bayern München 34/88 (80:17). 2. Borussia Dortmund 34/78 (82:34). 3. Bayer Leverkusen 34/60 (56:40). 4. Borussia Mönchengladbach 34/55 (67:50). 5. Schalke 04 34/52 (51:49). 6. Mainz 34/50 (46:42). 7. Hertha Berlin 34/50 (42:42). 8. Wolfsburg 34/45 (47:49). 9. 1. FC Köln 34/43 (38:42). 10. Hamburger SV 34/41 (40:46). 11. Ingolstadt 34/40 (33:42). 12. Augsburg 34/38 (42:52). 13. Werder Bremen 34/38 (50:65). 14. Darmstadt 34/38 (38:53). 15. Hoffenheim 34/37 (39:54). 16. Eintracht Frankfurt 34/36 (34:52). 17. VfB Stuttgart 34/33 (50:75). 18. Hannover 96 34/25 (31:62).
(L'essentiel/sda)