Guam: Super-Taifun «Mawar» könnte massive Verwüstung auf US-Insel anrichten

Publiziert

GuamSuper-Taifun «Mawar» könnte massive Verwüstung auf US-Insel anrichten

Die Bewohner des US-Außengebiets im Pazifik sind bereits am Dienstag in Notunterkünfte geflüchtet. Wegen der erwarteten Zerstörung wurde bereits der Notstand ausgerufen.

1 / 6
Im Westpazifik braut sich derzeit ein gewaltiger Taifun zusammen.

Im Westpazifik braut sich derzeit ein gewaltiger Taifun zusammen.

AFP
Am Mittwoch wird er mit großer Wahrscheinlichkeit die US-Insel Guam erfassen.

Am Mittwoch wird er mit großer Wahrscheinlichkeit die US-Insel Guam erfassen.

Screenshot/MeteoNews
Schon jetzt zeigen Bilder von Anwohnern entwurzelte Bäume …

Schon jetzt zeigen Bilder von Anwohnern entwurzelte Bäume …

AFP

Das US-Außengebiet Guam im Pazifik rüstet sich für den Taifun «Mawar», den möglicherweise zerstörerischsten Sturm dort seit mehr als 20 Jahren. «Mawar» erreichte am Dienstag den Status eines sogenannten Super-Taifuns mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 240 Kilometern pro Stunde. Der US-Wetterdienst rechnete damit, dass der Sturm am Mittwochmittag (Ortszeit, Nacht zum Mittwoch MESZ) im Süden Guams Land erreichen könnte.

Bereits am Mittwochmorgen posteten Einwohner der größten Insel des Marianen-Archipels, das im westpazifischen Ozean liegt, Bilder und Videos in den sozialen Medien, die extrem starke Winde zeigen. Der Wetterdienst MeteoNews schreibt auf Twitter, der Sturm habe sich vor wenigen Stunden etwas abgeschwächt, es handle sich aber immer noch um einen starken Taifun. Seit sechs Uhr am Mittwochmorgen ist auch die Radarstation auf der Insel nicht mehr erreichbar – laut Anwohnern ist durch die ersten starken Winde, die am Mittwochmorgen bereits auf die Insel treffen, weitflächig der Strom ausgefallen.

Zuvor hatte US-Präsident Joe Biden am Dienstag den Notstand für das isolierte Außengebiet erklärt, auf dem etwas mehr als 150.000 Menschen leben. Gouverneurin Lou Leon Guerrero hatte eine solche Erklärung beantragt, weil sie mit einem Sturm von solcher Zerstörungskraft rechnete, dass Guam nicht alleine mit den Folgen fertig werden könne. Die von Biden gebilligte Erklärung ermöglicht schon vor dem Eintreffen des Sturms die Mobilisierung der nötigen Hilfe für Guam, das Tausende Kilometer entfernt vom US-Festland liegt.

Der Wetterdienst warnte, dass der Taifun eine gleich dreifache Bedrohung darstelle, mit extrem starken Windböen, sintflutartigen Regenfällen und Sturmfluten an der Küste, die bis zu viereinhalb Meter über der normalen Flut liegen könnten.

«Sind im Visier von Mawar»

«Die derzeitigen Prognosen sind nicht günstig für unsere Insel», betonte Gouverneurin Guerrero. «Wir sind im Visier von Taifun «Mawar».» Der Chef-Meteorologe des US-Wetterdienstes in Guam, Patrick Doll, ging davon aus, dass der Sturm direkt über die Insel oder sehr knapp daran vorbei ziehen würde. Der Taifun könne weitreichende Schäden verursachen, warnte Doll. Regenfälle von den Ausläufern des Sturms setzten nach seinen Angaben bereits am Dienstagmorgen ein.

Alle, die nicht in gemauerten Häusern leben, wurden aufgefordert, sich anderswo in Sicherheit zu bringen. Menschen aus tief liegenden Regionen sollten höhere Lagen aufsuchen. Notunterkünfte begannen sich zu füllen. Gouverneurin Guerrero rief die Bürger dazu auf, dabei Ruhe zu bewahren.

Zuletzt war im Jahr 2002 ein starker Taifun direkt über Guam hinweggezogen. Normalerweise passiere das in dem US-Außengebiet alle fünf bis sieben Jahre, sagte Doll. «Wir sind also lange überfällig.»

(DPA/bho)

Deine Meinung

0 Kommentare