Österreich in Aufruhr – Tausende Polizisten bloßgestellt

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Österreich in AufruhrTausende Polizisten bloßgestellt

Die Hackergruppe AnonAustria hat Namen, Geburtsdaten und Privatadressen von fast 25 000 österreichischen Beamten im Internet veröffentlicht.

Die Veröffentlichung erfolgte über den «offiziellen» Twitter-Account von AnonAustria.

Die Veröffentlichung erfolgte über den «offiziellen» Twitter-Account von AnonAustria.

Die österreichische Polizei ist von einem schweren Daten-«Leak» betroffen. Im Internet sind angeblich die Namen, Geburtsdaten und Privatadressen von fast 25 000 Beamten aufgetaucht. Natürlich gegen den Willen der Betroffenen.

Zur Tat bekannten sich österreichische Internet-Aktivisten aus dem Umfeld des weltweiten Hacker-Kollektivs Anonymous. Auf ihrem Twitter-Account nannte die Gruppe AnonAustria als Grund für ihren Protest die in ihrem Land geplante «Vorratsdatenspeicherung». Demnach sollen sämtliche Telefon- und Internetverbindungsdaten der Bevölkerung sechs Monate lang gespeichert und der österreichischen Polizei für Ermittlungen zur Verfügung gestellt werden. Die umstrittene gesetzliche Regelung soll im April 2012 in Kraft treten.

Beamte in Gefahr

Der österreichische Polizeigewerkschafter Walter Scharinger erklärte, das Vorgehen von AnonAustria sei besorgniserregend. Beamte würden dadurch Gefahr laufen, zu Opfern von Racheakten von Verbrechern zu werden.

Die Datensätze seien dem österreichischen Anonymous-Ableger von Dritten «zugänglich gemacht» worden, hieß es. Sie stammten nicht aus dem österreichischen Innenministerium, sagte eine Sprecherin, sondern von einem «polizeinahen Verein». Dies lässt darauf schließen, dass eine Adresskartei mit den Angaben der Beamten auf einem Computer gespeichert, aber nicht ausreichend geschützt war.

«Vorratsdaten auch so sicher aufbewahrt?»

Nähere Angaben zum Fall wurden nicht gemacht, wie das österreichische Fernsehen berichtete. Die Veröffentlichung der sensiblen Daten im Internet erfolgte in vier Teilen auf einer frei (und anonym) zugänglichen Dokumenten-Plattform.

«Ob unsere Vorratsdaten in Zukunft auch so sicher aufbewahrt werden?», fragen die Hacker in einem ihrer ironischen Kommentare, die über Twitter verbreitet wurden.


L'essentiel Online
/dsc/dapd

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