LuxemburgTests für die Arbeit kosten 400 Euro im Monat
LUXEMBURG – Die Regierung wird den CovidCheck am Arbeitsplatz einführen. Wer also nicht geimpft oder genesen ist, wird um regelmäßige Tests nicht herumkommen.

Arbeitnehmer, die nicht geimpft oder genesen sind, müssen ab Mitte Januar 2022 einen negativen Test bei der Arbeit vorzeigen.
Wer ab Mitte Januar ins Büro will, wird zwangsläufig mit dem CovidCheck konfrontiert. Das hat Luxemburgs Premierminister Xavier Bettel nach der Sitzung des Regierungsrats am Montag verkündet. Obwohl noch Gespräche mit den Sozialpartnern anstehen, hat die Regierung ihre Entscheidung bereits bestätigt, dass ab Mitte Januar nur zur Arbeit kann, wer geimpft, genesen oder eben negativ getestet ist. Es sei eine Frage der «politischen Verantwortung und der öffentlichen Gesundheit», begründete Xavier Bettel die Entscheidung.
Bisher war es den Unternehmen überlassen worden, ob sie den Gesundheitspass für ihre Arbeitnehmer einführen wollen oder nicht. Diese Flexibilität war weithin kritisiert worden. Patrick Dury, Präsident der Gewerkschaft LCGB, hatte «ein Chaos» angeprangert, während Aleba, die größte Gewerkschaft des Finanzsektors, darauf bestanden hatte, dass «der Zugang zu seinem Arbeitsplatz» für jeden Arbeitnehmer garantiert werden müsse.
«Die Verantwortung liegt bei der Regierung»
Im Anschluss an die Pressekonferenz am Montag zeigten sich die Gewerkschaften versöhnlicher. Sowohl OGBL als auch LCGB begrüßten, dass die Regierung Verantwortung übernehme, auch wenn die Details noch nicht klar seien: «Wir haben eine klare Position der Regierung, was ich befürworte», sagte OGBL-Präsidentin Nora Back, die die «Notwendigkeit zu handeln» sah: «Wir erwarten nun viele Klarstellungen zu diesem Thema: den gesetzlichen Rahmen, die Sanktionen und eben alle Details».
Patrick Dury geht sogar so weit, Zustimmung in Erwägung zu ziehen. Die Gewerkschaften wissen, dass die Regierung nicht vor allgemein gültigen Maßnahmen für alle Arbeitnehmer abweichen wird – allerdings nicht vor Anfang des kommenden Jahres, um den noch Unentschlossenen «Zeit zu geben, sich noch impfen zu lassen», wie Xavier Bettel erklärte. «Diese Maßnahmen dienen auch dem Schutz der nicht geimpften Personen», sagte Bettel, der sich über zu erwartende Unmutsäußerungen wohl im Klaren war.
Anders als in der Freizeit (Restaurants, Bars, Konzerte), wo die 2G-Regelung gelten soll (geimpft oder genesen), werden ungeimpfte Arbeitnehmer, die sich nicht impfen lassen möchten, immer noch die Möglichkeit haben, sich testen zu lassen. Auch, wenn dies mit zusätzlichem Aufwand und Mehrkosten verbunden ist. Ein Antigen-Tests kostet etwa 20 Euro und ist 24 Stunden lang gültig, während PCR-Tests 48 Stunden lang gültig sind, aber auch etwa 60 Euro kosten. Bei einem Antigentest pro Tag an fünf Tagen in der Woche ergibt dies einen finanziellen Aufwand von 400 Euro pro Monat.
(Thomas Holzer et Jean-François Colin/L'essentiel)