Tschechiens SenatspräsidentTichanowskaja als gewählte Präsidentin begrüßt
Der Senatspräsident von Tschechien hat die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja als «gewählte Präsidentin von Belarus» begrüßt.

Tichanowskaja setzt sich bei ihren Besuchen der EU-Staaten für einen stärkeren Druck auf Lukaschenkos Machtapparat ein.
Tschechiens Senatspräsident Milos Vystrcil hat die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja in Prag als «gewählte Präsidentin von Belarus» empfangen. Er verurteilte am Montag, dass sich Machthaber Alexander Lukaschenko nach der Präsidentschaftswahl vom August 2020 zum Sieger ausrufen ließ. Diese Wahlen seien «unfrei, unfair, ungerecht und unrechtmäßig» gewesen, sagte Vystrcil. Der Politiker der konservativ-liberalen Bürgerdemokraten (ODS) steht seit Februar 2020 an der Spitze der zweiten Kammer des tschechischen Parlaments.
Tichanowskaja dankte Tschechien für die Unterstützung unter anderem bei der medizinischen Behandlung von Anhängern der belarussischen Opposition. Die 38-Jährige verurteilte erneut die Festnahme des Bloggers Roman Protassewitsch, dessen Flugzeug vor rund zwei Wochen zur Landung in Minsk gezwungen wurde. Niemand könne noch Zweifel daran haben, dass die belarussische Führung «terroristisch» sei und gestoppt werden müsse, sagte Tichanowskaja. Man bereite eine neue Welle von Protesten vor.
Auf dem weiteren Programm der Oppositionspolitikerin, dessen Details aus Sicherheitsgründen geheimgehalten werden, stehen auch Treffen mit Regierungschef Andrej Babis, Außenminister Jakub Kulhanek und Präsident Milos Zeman. Tichanowskaja setzt sich bei ihren Besuchen der EU-Staaten für einen stärkeren Druck auf Lukaschenkos Machtapparat ein.
(L'essentiel/dpa)